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Adventsspecial: Antifa-Memory

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Willkommen beim Antifa-Memory! Jedes Kartenpaar besteht hier nicht wie üblich aus zwei identischen Karten, sondern jeweils aus Foto & zugehörigem Namen. Jede Woche werden wir ein weiteres Level freischalten, also schaut auch später wieder vorbei!


Glückwunsch, du hast alle identifiziert – schau nächste Woche nochmal vorbei um den nächsten Level zu spielen!



Über die Neonazi-Gruppe „Unwiderstehlich“

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Als vor ungefähr einem Jahr auf Facebook die erste Seite der „Unwiderstehlichen“ online ging, lag der Schluss nahe, dass es sich wieder um den Versuch handelt, eine rechtsextreme Kleinstgruppe im Stil von PDV (Partei des Volkes) oder FHB (Freie Heimatliche Bewegung) zu etablieren. Mit massig schlechten Designs und zig Facebook-Postings pro Tag decken sich die „besorgten Bürger“ gegenseitig ein. Während PDV und FHB, wenn auch furchtbar dilletantisch, auch „offline“ mit Aktionen oder Kundgebungen den Weg in die Öffentlichkeit suchen, scheint es diesen Anspruch bei den „Unwiderstehlichen“ gar nicht erst zu geben. Man trifft sich zwar regelmäßigen zu via Facebook beworbenen Stammtischen, lässt ein paar Stickersujets drucken, aber einen öffentlich wahrnehmbaren Output gab es bis jetzt scheinbar noch nicht.

Die inhaltliche wie personelle Einordnung der Truppe fällt nicht besonders schwer: Ein Blick auf die veröffentlichten Inhalte genügt.


Besonders aufschlussreich ist der Diss gegen die „Identitären“. Schon öfter mussten sich diese aufgrund ihrer Zusammenarbeit mit italienischen, slowenischen und tschechischen Gruppen Kritik aus dem eigenen Lager anhören. Besonders deutschnationale Burschenschafter mit Hang zum Neonazismus grenzten sich wegen vermeintlicher „Gebietsstreitigkeiten“ in der Vergangenheit vereinzelt von bestimmten Standpunkten der „Identitären“ ab. Weiters fällt auf, dass sich die „Unwiderstehlichen“ – im Gegensatz zu den „Identitären“ – nicht darum bemühen, ihre Inhalte zu verklausulieren. Die Angst vor einem „Genozid der Weißen“ oder einer „Überfremdung“ wird im Oldschool-Jargon präsentiert und nicht hinter Begriffen wie „Der große Austausch“ versteckt und statt den Begriff der „Remigration“ zu bemühen, fordern sie schlicht und einfach „Ausländer raus“, auch wird offen von „Menschenrassen“ geschrieben und sich dabei auf Rassentheoriker und White Supremacists bezogen.

Dieses und Ähnliches mehr kennen wir aus dem organisierten Rechtsextremismus in Wien und Österreich der letzten Jahre vor allem von der „Küssel-Partie“. Dazu passend ist die Haftentlassung von Felix Budin, vor etwa zwei Jahren. Weitere Personen, die dem Umfeld von „Unwiderstehlich“ zugerechnet werden können, sind: Paul Blang, Andreas Linhart, Alexander Niessner, Wolfgang Lechner, Thomas Kalcher-Cibulka, Andreas Ranits, Karin Küssel, Wolfgang Fennes, Katharina Kubat, Bernhard Kirsch, Alexander Christian und Mihaly Kocsis, sowie Richard Pfingstl und Daniel Polzhofer in Graz.

Im Kontext der Angriffe auf die Räumlichkeiten des linken Kulturvereins w23 wurden auch immer wieder Pickerl von „Unwiderstehlich“ hinterlassen. Aufgrund der starken Isolation dieser Gruppe innerhalb der rechtsextremen Szene liegt die Vermutung nahe, dass die Täter selbst aus dem Umfeld der Gruppe stammen.

Von PEGIDA bis zur FHB – Erfolglose Organisierungsversuche von rechtsaußen

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Nach der Neonazi-Gruppe „Unwiderstehlich“ möchten wir euch heute einen weiteren umtriebigen Zusammenhang der extremen Rechten vorstellen. Es handelt sich hierbei nicht um eine statische Gruppe, sondern vielmehr um einen Kreis Rechtsextremer, der in den letzten Jahren unter verschiedenen Labels versuchte, Fuß zu fassen. Diese Organisierungsversuche waren bisher von Misserfolgen und Spaltung bis zur Bedeutungslosigkeit geprägt und verliefen allesamt eher früher als später im Sand.

Personell handelt es sich bei der Gruppe im Kern um Markus Freisinger, Gerhard Bauer, Christian Arnoth, Siegmund Arnold, Georg Immanuel Nagel.

Neben den handelnden Personen war all diesen mäßig erfolgreichen Projekten die ideologische Ausrichtung gemein:

Zum Einen setzen sie auf nationalistische und (kulturalistisch-) rassistische Hetze gegen Geflüchtete und Muslime unter der Parole des Schutzes vor angeblicher „Überfremdung“, fordern Abschottung und Abschiebungen. Privat verwirklicht sich diese Haltung schonmal in Vernichtungsphantasien oder explizit neonazistischen Statements. Zum Anderen das Motiv des Kampfes gegen „Volksverräter“, sei es die österreichische Regierung, die Justiz oder das beliebte Feindbild des „Gutmenschen“. Das Wording ist weniger verklausuliert und strategisch als beispielsweise bei den „Identitären“, man findet Gewaltaufrufe und Aufrufe zum Sturz der Bundesregierung.

Im Vergleich zu mobilisierungsstarken Gruppen wie den „Identitären“ ist ihr Einfluss marginal. Ihre Aktionen haben bisher selten 20-30 Teilnehmende überschritten. Die einzig nennenswerte Ausnahme stellten die Anfänge von Pegida dar, an dem besagter Personenkreis führend beteiligt war. Sie sind auch bestens vernetzt innerhalb der organisierten Neonaziszene. So sind gute Kontakte zu Unwiderstehlich evident, auch zu den „Identitären“ bestehen vereinzelt Kontakte, wobei diese mit wenigen Ausnahmen nicht über gegenseitigen Veranstaltungsbesuch hinausgehen. Normalerweise sind die „Identitären“ gegenüber den Oldschoolern eher um Abgrenzung bemüht. Auch ins rechte Hooligan-Milieu gibt es Kontakte, so ist Siegmund Arnold gut mit der Rechtsextremen in der Austria-Fanszene bis hin zu Unsterblich vernetzt. Markus Freisinger gründete im Sommer 2015 die FB-Seite „Werwölfe Rapid Wien“, die sich als Fangruppe bezeichnen und sogar offiziellen Fanklub-Status haben, im Stadion aber noch nicht aufgefallen sind. Vernetzung über die österreichischen Landesgrenzen hinaus verfügt der Zusammenschluss ebenfalls über Siegmund Arnold, der zum Beispiel guten Kontakt zu den Hauptfiguren von PEGIDA in Deutschland, Edwin Wagenveld und Tatjana Festerling hat.

Pegida – Chronologie des Scheiterns

Die erste Pediga-Kundgebung im Februar 2015 konnte im Rückenwind der erfolgreichen Mobilisierungen in mehreren deutsche Städten mehreren hundert Teilnehmer_innen mobiliseren. Auf dieser agierte beispielsweise Markus Freisinger als Ordner, Siegmund Arnold als Anmelder und Georg Immanuel Nagel fungierte als Pressesprecher, beide waren auch an der Organisation führend beteiligt. Unter den Teilnehmer_innen der Kundgebung fanden sich mehrere Kader von „Unwiderstehlich“, aber auch eine Delegation der neofaschistischen „Identitären, welche die Kundgebung für Interviews und zum Verteilen eigener Flyer nutzten. Der geplante Demonstrationszug durch die Innenstadt wurde durch antifaschistische Blockaden am Versammlungsort von Pegida verhindert, die ausharrenden Pegida-Teilnehmer_innen schlussendlich polizeilich gekesselt und kontrolliert. Auch einige Hitlergrüße wurden dokumentiert.

Nach dieser Pleite fiel die zweite Pegida-Kundgebung – diesmal hatte man vorsorglich auf einen Marsch von vornherein verzichtet und sich von der Polizei eingittern lassen – bedeutend kleiner aus. Vielleicht hundert Personen fanden sich am 19. April im Resselpark ein. Offensichtlich hatte man mit mehr Anklang gerechnet und selbst der eigens aus der Schweiz angereiste Gastredner Ignaz Bearth konnte nicht über die langen Mienen und die Tatsache, dass Pegida in Österreich am absteigenden Ast ist, hinwegtäuschen. Auch beim zweiten Kundgebungsversuch waren Kader von Unwiderstehlich, beispielsweise Kalcher-Cibulka, anwesend. Während der Kundgebung wurde selbst von der Bühne aus aber auch mehrfach auf dem Publikum heraus der Kühnengruß gezeigt. Unter den Ordnern fand sich auch diesmal Markus Freisinger und Christian Arnoth, ohne Weste war Siegmund Arnold zugegen. Freisinger hatte im Vorfeld aktiv nach Demoordnern gesucht und dabei auch Unwiderstehlich angefragt.  Auch ein kleines Gruppen „Identitärer“, darunter Kader wie Huemer, Sellner und Rusnjak, kamen trotz der Blamage beim ersten Anlauf ein weiteres Mal zu Pegida.

v.l.n.r. Freisinger, Kosics, Bauer

Auf der dritten Kundgebung wurde Pegida endgültig zu Grabe getragen. Höchstens einige Dutzend Teilnehmer_innen verirrten sich auf den Columbusplatz, einige der Rechtsextremen gingen erst gar nicht in der menschenleeren Kundgebungsbereich sondern blieben in der angrenzenden Gastronomie und beobachteten die traurige Darbietung aus der Distanz. Georg Immanuel Nagel – nach wie vor Pressesprecher – hatte an diesem Tag wohl wenig zu tun. Der Niedergang ging mit heftigen internen Konflikten einher, die zu unabgesprochenen Aktionen bis hin zu einer Vereinsgründung führten, die am Ende in einem Gerichtsprozess ebenjenem und seinem „Berater“ Markus Goritschnig (Pressereferent der FPÖ Mariahilf) wegen Nötigung und Körperverletzung gipfelten.

Der zweite Anlauf: Die Partei des Volkes (PdV)

Nach dem späten Eingeständnis, dass der Versuch, PEGIDA in Österreich zu etablieren, gescheitert war, verlegten einige der Akteure dahinter ihre Tätigkeiten auf die Wiener Abteilung der neonazistischen PdV. Auch das lief alles andere als konfliktarm ab: So distanzierte sich Pegida Wien auf Facebook öffentlich von der PdV und deren Aktivitäten. Insbesondere Gerhard Bauers Aktivitäten in der PdV sind herauszuheben, so trat er öffentlich als deren Sprecher auf, hielt Reden auf Demonstrationen und bei Stammtischen. Diese Tätigkeit stellte er jedoch aufgrund eines Konfliktes um die Unterstützung des Präsidentschaftskandidaten der EU-Austrittspartei ein. Die Spaltung führte dazu, dass am 5. März 2016 parallel EU-Austrittspartei und PdV zu Kundgebungen in Wien aufriefen, beinahe zeitgleich. An der PdV-Kundgebung am Minoritenplatz nahm ein Großteil der Mitglieder von Unwiderstehlich Wien teil, die Kundgebung des Marschall-Flügels vor dem Donauzentrum war eher spärlich besucht:

Foto von: @Rechtsdrall (twitter)

Foto von: @Rechtsdrall (twitter)

Scheitern reloaded: Die Freie heimatliche Bewegung (FHB) und Verein Okzident

Mit der Spaltung der PdV entstand auch ein neues Projekt: Die FHB. Seit Anfang 2016 ist sie auf Facebook als Page zu finden, seitdem werden täglich mehrere Postings verbreitet, im Juni veröffentlichte sie ihr Parteistatut. Dessen Inhalte sind wenig überraschend: Einmal mehr soll das christliche Abendland vor dem Islam beschützt und die „nationale Identität“ erhalten werden. Seitdem trat sie abseits des Internets nur sehr sporadisch in Erscheinung. Erstmals wurden von der Mahnwache für die Opfer des Terroranschlags in Berlin im Dezember Fotos einer Demo auf der Seite veröffentlicht. Darauf zu sehen: Alte Bekannte. Gerhard Bauer, Georg Immanuel Nagel und Markus Freisinger. Im Mai hatten sie ihre einzige eigene „Aktion“ bisher. Ein Minibanner an einer Unterfrühung in einem Industriegebiet im 21. Bezirk, hinter dem Gerhard Bauer zu sehen ist. Es bleibt abzuwarten, ob die FHB weiterhin auf diesem niedrigen Niveau bleibt.

Abseits dieser eigenen Organisierungsversuche sind die Personen auch auf beinahe jeder rechtsextremen Kundgebung anzutreffen. So beispielsweise auf der ach so „parteiunabhängigen“ Kundgebung gegen CETA, die von FPÖ-Ordnern gesichert wurde und auf der Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer Hauptredner war. Den Endpunkt am Ballhausplatz nutzten sie einmal mehr, um sich – diesmal mit eigens gedrucktem Spruchbanner gegen CETA- aufs Deserteursdenkmal zu stellen. Arnoth wurde vor kurzem von Antifaschist_innen an seinen Arbeitsplatz in Neubau geoutet. Georg Immanuel Nagel schreibt neben diversen rechtsextremen Medien von zurZeit bis zur Blauen Narzisse auch für das neonazistische Metapedia-Portal. Im August 2015 gründeten Nagel und der Klerikalfaschist Alfons Adam den Verein Okzident. Hin und wieder werden Vorträge veranstaltet und einmal im Monat findet ein Stammtisch, entweder in der BrauBar oder bis vor Kurzem im Café Weingartner statt.

Freisinger, Bauer und Arnoth am Deserteursdenkmal am Ballhausplatz

 

„Identitäre“ rekrutieren in Wiener Neustadt

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Seit der Kundgebung am 21.6. gegen die Unterbringung von Refugees in der Arena Nova bei Wiener Neustadt, fällt auf, dass einige Gesichter immer wieder bei Aktionen der „Identitären“ auftauchen. Es scheint als hätte der Obmann der „Idis“ in Niederösterreich, Thomas Sellner, gscheit in Wr. Neustadt rekrutiert.

Wr. Neustadt ist für die „Identitären“ kein neues Terrain, schon vor einigen Jahren, als Martin Sellners „neurechte“-Fassade noch in den Kinderschuhen steckte, inszenierte er gemeinsam mit Sebastian Ploner den Nationalen Widerstand Wiener Neustadt. Damals waren die beiden Schüler am Militärrealgymnasium in Wr. Neustadt und aus dieser Zeit stammen auch Sellners Anzeigen wegen Verstoß gegen das Verbotsgesetz und illegalem Waffenbesitz.

Erfolgreich waren die Rekrutierungsversuche der beiden damals nicht sonderlich. Es zeigt sich: Die neue Attitüde lockt die „Das-wird-man-ja-wohl-noch-sagen-dürfen“-Nazis wieder aus den Kellern. Die „Identitären“ machen sich anschlussfähig für die extreme Mitte und erhalten, wie in Wr. Neustadt, zulauf.

Neue Mitglieder der „Identitären“ aus Wr. Neustadt sind unter anderem:

 

radinger

Franz Radinger

Sturm

Peter Sturm

Matzak

Michael Matzak

kietreiber

Michael Kietreiber – Besitzer des Army Shops in Wr. Neustadt

knaup

Christopher Knaup

Edler

Pierre Edler

Und zu guter letzt: Ein Video von Martin Sellner und Sebastian Ploner aus ihrer Zeit in Wr. Neustadt.
Das Motiv vom alten Wein in neuen Schläuchen zieht sich durch jeden Bereich der „identitären Ideologie“.
Der antiliberal-völkische Kern, der allen Facetten des Rechtsextremismus zu Grunde liegt, hat sich bei den „Identitären“ nicht geändert und wird sich auch nicht ändern.
Rassismus, Antifeminismus und antisemitische Projektionen werden anhand dieses Videos, welches zu einer Zeit entstand in der Ploner und Sellner sich noch gerne als Nazis beschimpfen ließen, sehr anschaulich vermittelt und passend vertont mit Sleipnir und Neofolk. Die Parallelen zur Propaganda der „Identitären“ sind offenkundig:

Nationaler_Widerstand__sterreich-182631-11082015

„Nein zum Heim“-Initiative von Wiener „Identitären“ gestartet

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Nachdem heute bekannt wurde, dass die Pfarren Krim und Glanzing im 19. Wiener Gemeindebezirk ab Montag durchreisenden Refugees eine vorübergehende Unterkunft bieten wollen, folgte aus rechtsextremen Kreisen eine schnelle Reaktion. Der in Wien-Döbling lebende Christian Sova, Mitglied der Wiener „Identitären“, hat unverzüglich eine „Nein zum Heim“-Seite auf Facebook erstellt und diese zur Bewerbung freigegeben.

Die „Identitären“ haben sich in den letzten Monaten immer wieder konspirativ in österreichischen Käffern zusammengefunden um gegen geplante Unterkünfte für Refugees zu protestieren. Oft haben sie sich dafür in Facebook-Gruppen mit einigen Einheimischen abgesprochen.
Nun nehmen sie sich ein Beispiel an den „Nein zum Heim“-Kampagnen der NPD.
Die NPD hat über Monate hinweg für sämtliche deutsche Städte, in denen Unterkünfte für Refugees geplant wurden Facebook-Gruppen erstellt, in denen die „besorgten Bürger*innen“ ihrer Menschenverachtung freien Lauf lassen konnten. In der Folge kam es zu einem massiven Anstieg an Brandanschlägen und Angriffen auf Unterkünfte und Einzelpersonen.
Dass die Faschos der „Identitären“ in Österreich an die erfolgreiche Kampagne der Neonazis in Deutschland anknüpfen ist nur eine logische Konsequenz in ihrem wahnhaften Kampf für ihr geliebtes Abendland.

"...time to take action" kündigt Sova an

„…time to take action“ kündigt Sova an

Kurze Zeit später entsteht eine Facebook-Seite + Unterstützungsaufruf

Kurze Zeit später entsteht eine Facebook-Seite + Unterstützungsaufruf

Christian Sova outet sich als Urheber der Seite

Christian Sova outet sich als Urheber der Seite

Christian Sova in Wr. Neustadt

Sova in Wr. Neustadt

Abschlusskundgebung FPÖ

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Am 8.10. fand am Stephansplatz die Abschlusskundgebung der FPÖ für den Wahlkampf in Wien statt. Neben den zu erwartenden besorgten Bürger*innen aus allen gesellschaftlichen Schichten, tauchten auch einige Personen auf, welche sich in letzter Zeit eher aus der Öffentlichkeit zurückgezogen haben. Bezeichnenderweise nutzt, der vor kurzem aus der Haft entlassene, Felix Budin eine Wahlkampfveranstaltung der Freiheitlichen für seinen ersten öffentlichen Auftritt nach dem Knast.
Alexander Christian, den man sonst nur besoffen vor dem Stadion oder auf Malle sieht, darf als Wahlkampfhelfer für die FPÖ-Alsergrund natürlich auch nicht bei der Abschlusskundgebung fehlen.
Hools wie Andreas Zepke übernehmen, von der Sicherheitsfirma „Scorpio Security“ angestellt, den Schutz der Veranstaltung und Neonazis nutzen die Gelegenheit auf einen Tratsch mit Burschenschaftern.

Das zeigt einmal mehr: Bei der FPÖ kommt zusammen was zusammen gehört!
Ob deutschnationaler Burschenschafter, Neonazi, Hooligan, „Identitär“, oder eben eine ganz normale Österreicherin – Die FPÖ bündelt alle reaktionären Kräfte.

Hier einige Impressionen:

Alexander Christian als Wahlkampfhelfer

Alexander Christian als Wahlkampfhelfer

Alex Christian bei der Kundgebung

Alex Christian bei der Kundgebung

Felix Budin (l.) im Gespräch mit Andreas Zepke (r.)

Felix Budin (l.) im Gespräch mit Andreas Zepke (r.)

Wolfgang Lechner mit Tobias Pontow (Burschi)

Wolfgang Lechner (l.) mit Tobias Pontow (Burschi)

Mihaly Kocsis auch dabei

Mihaly Kocsis (mitte) auch dabei

Tobias Pontow und Dominik Weber (pB! Franko Cherusker, B! Bruna Sudetia)

Tobias Pontow (l.) und Dominik Weber (r.) (pB! Franko Cherusker, B! Bruna Sudetia)

Thomas Kalcher-Cibulka (pB! Franko Cherusker, "Identitäre")

Thomas Kalcher-Cibulka (pB! Franko Cherusker, „Identitäre“)

Andreas Zepke als Security auf der Kundgebung

Andreas Zepke als Security auf der Kundgebung

Ganz normale Österreicherin

Ganz normale Österreicherin

„Identitäre Solidaritätskampage“

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Nachdem vergangenen Sonntag (15.11.2015) im Zuge eines Naziaufmarsches in Spielfeld ca. 80 Autos der TeilnehmerInnen eben jenen Aufmarsches beschädigt worden sind, starteten die „Identitären“ Anfang dieser Woche eine Solidaritätskampagne.
Angeblich hat die Entglasung des geliebten Automobils bei einigen Faschos Heulkrämpfe und akute Schnappatmungsanfälle ausgelöst, sodass die „Identitären“ ihre Ressourcen bündeln mussten um ihren Fans Reparaturen zum Einkaufspreis anbieten zu können und eine Sammelklage vorzubereiten.
Die gütigen Patrioten, welche ihre Werkstätten zur Verfügung stellen sind:

Spengler Lackierer
Michael Erkinger
Industriestraße 1-3
8075 Hart bei Graz
office@fahrzeuglackierung.at
Telefon: +43 (0) 664 / 542 50 50

michi

 

 

 

 

 

 

Klaus Flaßer
0660/5522288
klaus.flasser@reifencheck24.at
www.reifencheck24.at
Hatzendorf 179
8350 Fehring
service@reifendruck24.at
Telefon: 0315/54055540

klausi

 

 

 

 

 

 

 

Mechaniker:
Henning Hilse
Stocking 13
8410 Wildon
H.Hilse@gmx.at
Telefon: 0664/5138815

Für ihren nächsten Aufmarsch am 28.11. in Spielfeld kündigen sie einen polizeilich abgesicherten Parkplatz an. Das wäre sicherlich eine Premiere.

Der Anwalt, der für die „Identitären“ die Sammelklage vorbereitet ist Klaus Burgholzer aus Linz. Burgholzer vertrat vor ein paar Jahren den Neonazi Ludwig Reinthaler in einem Prozess gegen die KPÖ-Oberösterreich.

FPÖ Funktionäre posieren auf Deserteursdenkmal

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Am verganenen Samstag kam es bei einer rechten Kundgebung am Wiener Ballhausplatz, unter dem Motto „Faymann Raus!“, zu einem Eklat, als das Pult für die Redner(!) auf dem Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz („Deserteursdenkmal“) aufgestellt wurde.
Das Denkmal wurde von dem Künstler Olaf Nicolai konzipiert und am 24.10.2014 durch einen Festakt eingeweiht.
Die extrem Rechte FPÖ ist seit Jahrzehnten federführend an der Hetze gegen Fahnenflüchtige der Wehrmacht beteiligt. HC Strache sprach in einer Presseaussendung von 2009 in diesem Zusammenhang von Wehrmachts-Deserteuren als Kameradenmördern und das „ein kollektiver Freispruch für alle Deserteure ein Schlag ins Gesicht jener Personen [wäre], denen wirklich Respekt zu zollen sei.“
Die neonazistische Burschenschaft Teutonia geht in ihrem 2014 veröffentlichten Flugblatt gegen das geplante Deserteursdenkmal einen Schritt weiter, in dem sie „die alte Pflicht“ jener Beschworen, die unter der Fahne der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie in den Krieg gezogen sind. Der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Reinhard Bösch verteidigte die Flugblätter der Teutonia öffentlich und ließ sich obendrein zu einem Vergleich zwischen der US-Army und dem NS-Militär hinreißen.

Als wäre die jüngste Entweihung des Denkmals und die Vorarbeit der FPÖ und anderen extrem Rechten bis neonazistischen Vereinen nicht widerlich genug, erdreisteten sich einige FPÖ-Funktionäre bei der rechten Kundgebung am Samstag unter dem Jubel der ca. 300 TeilnehmerInnen auf dem Denkmal zu posieren.

Einer von ihnen war Erwin Enzinger, FPÖ Gemeinderat aus Salzburg, der Ende September diesen Jahres bereits auffiel, weil er auf Facebook ein Foto eines Sturmgewehres mit dem Kommentar „Mein Samstageinkauf. Sicher ist sicher.“ postete.

blaublaublaublühtderenzinger

Enzinger Posting

Erwinho

Enzinger auf dem Denkmal

Darüberhinaus ließ sich Karin Küssel am Samstag zum ersten Mal seit langem zu einem öffentlichen Auftritt hinreißen:

Wolfgang Lechner und Karin Küssel

Wolfgang Lechner (li.) und Karin Küssel (mitte)


Chronik rassistischer Mobilisierung

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In den vergangenen Wochen kam es in Österreich vermehrt zu rassistischen Mobilmachungen. Auch wenn die Anzahl der TeilnehmerInnen derzeit überschaubar bleibt, ist der Charakter dieser Proteste, vor allem im Hinblick auf die organisatorischen Strukturen, durchaus ernstzunehmen und als das zu benennen was sie sind: Aufmärsche von Neonazis.

Was gerade zur Normalität zu verkommen droht, ist eigentlich nicht hinnehmbar. Rechtsextreme wie der Chef der PDV (Partei des Volkes) Tomi Kirsch rufen zum Bürgerkrieg auf, der verrückte Bayer Wolfgang Pestl fordert die TeilnehmerInnen einer Kundgebung auf sich zu bewaffnen, Neonazis aus Vorarlberg prügeln sich ungeniert durch antifaschistische Blockaden und der Obmann der neofaschistischen „Identitären“ wird in eine breit rezipierte Sendung des ORF eingeladen um einen Kommentar abzugeben.
Auch wenn es immer wieder, mehr oder weniger seichten, medialen Gegenwind gibt(gerade Markovics Auftritt im Bürgerforum hat dem ORF viel berechtigte Kritik eingebracht) und hier und da im Internet die Empörungswellen hochschlagen, scheint es nicht so leicht zu sein den rassistischen, antidemokratischen und teilweise offen neonazistischen Protest der vergangenen Wochen öffentlich zu delegitimieren.
Wir verstehen nicht so recht warum und haben deshalb eine kleine Sammlung an Bildern und Fakten zusammengetragen um ins Gedächtnis zu rufen, was für Gestalten zur Zeit versuchen die Straßen (von Spielfeld) für sich zu gewinnen.

Vorarlberger Neonazi-Trupp

Bei der Demonstration der „Identitären“ am 15.11. in Spielfeld, ist eine ca. 10-köpfige Gruppe aufgepumpter Faschos besonders aufgefallen. Die aus dem Vorarlberg angereiste Gruppe strahlte eine enorme Aggressivität (siehe Video) aus und konnte nach dem Angriff auf die Antifa-Blockade von der Polizei unbehelligt von dannen ziehen. Hier ein paar Bilder, die die Gruppe zeigen:

vorarlberger atzen3 vorarlberger atzen2 vorarlberger atzen

vorarlberg2

Wolfgang (vorne links) und Alex Ruppitsch (vorne rechts)

Was auf den ersten Blick schon nach Fascho-Hools ausschaut, wird beim genaueren hinsehen durchaus bestätigt. Auf ihren Facebook-Profilen treten die Kameraden unverblümt mit eindeutiger Neonazi-Symbolik auf.

ruppitsch reichsadler

Alex Ruppitsch mit stilisiertem Reichsadler

Alex Ruppitsch BH

Ruppitsch mit Blood & Honour Supporter Leiberl

Mirko Bijelic

Mirko Bijelic bei der Demo in Spielfeld

Bijelic Skrewdriver

Bijelic mit Pulli der Neonazi-Band Skrewdriver

Marc Jenni

Marc Jenni fiel vor allem beim Angriff auf die Antifa-Blockade auf

Das immer mehr, teilweise organisierte, Neonazis bei Aktionen der „Identitären“ auftauchen, ist äußerst bedenklich im Zusammenhang mit der zuvor angesprochenen Normalisierung rassistischer Proteste und der Legitimierung von faschistischen Gruppen und Einzelpersonen samt ihrer Positionen.

Am 15.11. waren in Spielfeld allerdings nicht nur neue Gesichter zu sehen. Der Neonazi Christian Juritz hat sich mal wieder mit seinem weitaus aktiveren Bruder Stefan blicken lassen.

christian juritz ruft irgendwas

Christian Juritz am 15.11.

Stefan Juritz schaut dumm

Stefan Juritz am 15.11.

Die Geschichte der Juritz Brüder ist geprägt von Verstößen gegen das Verbotsgesetz, handgreiflichen Übergriffen und Teilnahmen an Wehrsportübungen organisiert von Gottfried Küssel. Eine Chronik ist hier nachzulesen.

Mit von der Partie waren auch Christian Arnoth und Konsorten von PEGIDA Österreich. Auch sie lassen in letzter Zeit keine Gelegenheit aus am Aufbau einer rassistischen Einheitsfront zu werkeln. Über einen Teil der PEGIDA-Crew wurde bereits hier berichtet.

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Andreas Linhart (li.) und Christian Arnoth (re.) mit ihrem klassischen Transpi am 15.11. in Spielfeld

PEGIDA

Andreas Linhart (li.), Christian Arnoth (mitte) und Thomas Kalser (re.)

Ein weiteres bekanntes Gesicht der österreichischen Neonazi-Szene, dass inzwischen bei den „Identitären“ eine wichtige Position einzunehmen scheint ist Erwin Spindler. Erwin hat gemeinsam mit seinem Bruder Manuel viel Zeit und Kraft in den Aufbau des oberösterreichischen Neonazi-Treff Objekt 21 gesteckt. Letzterer verbüßt wegen Verstoß gegen das Verbotsgesetz eine mehrjährige unbedingte Haftstrafe und Bruder Erwin hat sich bereits die neue Organisation gesucht.

spindler ordner

Erwin Spindler (hinten) bekommt die Ordner-Binde angelegt

spindler ordner2

Spindler bekommt noch immer die Ordner-Binde angelegt

Da auch die parlamentarische Vertretung der extremen Rechten nicht fehlen durfte, hat sich Mario Eustacchio ebenfalls in Spielfeld blicken lassen. Eustacchio trat bei der Sonnwendfeier des WKR 2011 als Feuerredner auf und wurde in diesem Zusammenhang von der Neonazi-Seite alpen-donau.info als Teil derjenigen erwähnt, „die aktiv am Aufbau des Deutschen Reiches arbeiten“. Bei soviel Ehre verwundert Eustacchios Auftritt in Spielfeld nicht.

Maion Eustacchio

Eustacchio (mitte) am 15.11. in Spüföd

Die in diesem Beitrag aufgezeigten Zusammenhänge wurden in den vergangenen Tagen und Wochen medial wenig bis gar nicht erkannt, geschweige denn skandalisiert. Die Kenntnis um die faschistische Ideologie der „Identitären“ ist unerlässlich um ihre Position im derzeitigen Diskurs zum Thema Flucht und Migration zu begreifen und sie zu delegitimieren. Nicht zuletzt, weil sie eifrig daran arbeiten die reaktionären Kräfte in Österreich zu bündeln.

Über die Neonazi-Gruppe „Unwiderstehlich“

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Als vor ungefähr einem Jahr auf Facebook die erste Seite der „Unwiderstehlichen“ online ging, lag der Schluss nahe, dass es sich wieder um den Versuch handelt, eine rechtsextreme Kleinstgruppe im Stil von PDV (Partei des Volkes) oder FHB (Freie Heimatliche Bewegung) zu etablieren. Mit massig schlechten Designs und zig Facebook-Postings pro Tag decken sich die „besorgten Bürger“ gegenseitig ein. Während PDV und FHB, wenn auch furchtbar dilletantisch, auch „offline“ mit Aktionen oder Kundgebungen den Weg in die Öffentlichkeit suchen, scheint es diesen Anspruch bei den „Unwiderstehlichen“ gar nicht erst zu geben. Man trifft sich zwar regelmäßigen zu via Facebook beworbenen Stammtischen, lässt ein paar Stickersujets drucken, aber einen öffentlich wahrnehmbaren Output gab es bis jetzt scheinbar noch nicht.

Die inhaltliche wie personelle Einordnung der Truppe fällt nicht besonders schwer: Ein Blick auf die veröffentlichten Inhalte genügt:


Besonders aufschlussreich ist der Diss gegen die „Identitären“. Schon öfter mussten sich diese aufgrund ihrer Zusammenarbeit mit italienischen, slowenischen und tschechischen Gruppen Kritik aus dem eigenen Lager anhören. Besonders deutschnationale Burschenschafter mit Hang zum Neonazismus grenzten sich wegen vermeintlicher „Gebietsstreitigkeiten“ in der Vergangenheit vereinzelt von bestimmten Standpunkten der „Identitären“ ab. Weiters fällt auf, dass sich die „Unwiderstehlichen“ – im Gegensatz zu den „Identitären“ – nicht darum bemühen, ihre Inhalte zu verklausulieren. Die Angst vor einem „Genozid der Weißen“ oder einer „Überfremdung“ wird im Oldschool-Jargon präsentiert und nicht hinter Begriffen wie „Der große Austausch“ versteckt und statt den Begriff der „Remigration“ zu bemühen, fordern sie schlicht und einfach „Ausländer raus“, auch wird offen von „Menschenrassen“ geschrieben und sich dabei auf Rassentheoriker und White Supremacists bezogen.

Dieses und Ähnliches mehr kennen wir aus dem organisierten Rechtsextremismus in Wien und Österreich der letzten Jahre vor allem von der „Küssel-Partie“. Dazu passend ist die Haftentlassung von Felix Budin, vor etwa zwei Jahren. Weitere Personen, die dem Umfeld von „Unwiderstehlich“ zugerechnet werden können, sind: Paul Blang, Andreas Linhart, Alexander Niessner, Wolfgang Lechner, Thomas Kalcher-Cibulka, Andreas Ranits, Karin Küssel, Wolfgang Fennes, Katharina Kubat, Bernhard Kirsch, Alexander Christian und Mihaly Kocsis, sowie Richard Pfingstl und Daniel Polzhofer in Graz.

Im Kontext der Angriffe auf die Räumlichkeiten des linken Kulturvereins w23 wurden auch immer wieder Pickerl von „Unwiderstehlich“ hinterlassen. Aufgrund der starken Isolation dieser Gruppe innerhalb der rechtsextremen Szene liegt die Vermutung nahe, dass die Täter selbst aus dem Umfeld der Gruppe stammen.

Von PEGIDA bis zur FHB – Erfolglose Organisierungsversuche von rechtsaußen

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Nach der Neonazi-Gruppe „Unwiderstehlich“ möchten wir euch heute einen weiteren umtriebigen Zusammenhang der extremen Rechten vorstellen. Es handelt sich hierbei nicht um eine statische Gruppe, sondern vielmehr um einen Kreis Rechtsextremer, der in den letzten Jahren unter verschiedenen Labels versuchte, Fuß zu fassen. Diese Organisierungsversuche waren bisher von Misserfolgen und Spaltung bis zur Bedeutungslosigkeit geprägt und verliefen allesamt eher früher als später im Sand.

Personell handelt es sich bei der Gruppe im Kern um Markus Freisinger, Gerhard Bauer, Christian Arnoth, Siegmund Arnold, Georg Immanuel Nagel.

Neben den handelnden Personen war all diesen mäßig erfolgreichen Projekten die ideologische Ausrichtung gemein:

Zum Einen setzen sie auf nationalistische und (kulturalistisch-) rassistische Hetze gegen Geflüchtete und Muslime unter der Parole des Schutzes vor angeblicher „Überfremdung“, fordern Abschottung und Abschiebungen. Privat verwirklicht sich diese Haltung schonmal in Vernichtungsphantasien oder explizit neonazistischen Statements. Zum Anderen das Motiv des Kampfes gegen „Volksverräter“, sei es die österreichische Regierung, die Justiz oder das beliebte Feindbild des „Gutmenschen“. Das Wording ist weniger verklausuliert und strategisch als beispielsweise bei den „Identitären“, man findet Gewaltaufrufe und Aufrufe zum Sturz der Bundesregierung.

Im Vergleich zu mobilisierungsstarken Gruppen wie den „Identitären“ ist ihr Einfluss marginal. Ihre Aktionen haben bisher selten 20-30 Teilnehmende überschritten. Die einzig nennenswerte Ausnahme stellten die Anfänge von Pegida dar, an dem besagter Personenkreis führend beteiligt war. Sie sind auch bestens vernetzt innerhalb der organisierten Neonaziszene. So sind gute Kontakte zu Unwiderstehlich evident, auch zu den „Identitären“ bestehen vereinzelt Kontakte, wobei diese mit wenigen Ausnahmen nicht über gegenseitigen Veranstaltungsbesuch hinausgehen. Normalerweise sind die „Identitären“ gegenüber den Oldschoolern eher um Abgrenzung bemüht. Auch ins rechte Hooligan-Milieu gibt es Kontakte, so ist Siegmund Arnold gut mit der Rechtsextremen in der Austria-Fanszene bis hin zu Unsterblich vernetzt. Markus Freisinger gründete im Sommer 2015 die FB-Seite „Werwölfe Rapid Wien“, die sich als Fangruppe bezeichnen und sogar offiziellen Fanklub-Status haben, im Stadion aber noch nicht aufgefallen sind. Vernetzung über die österreichischen Landesgrenzen hinaus verfügt der Zusammenschluss ebenfalls über Siegmund Arnold, der zum Beispiel guten Kontakt zu den Hauptfiguren von PEGIDA in Deutschland, Edwin Wagenveld und Tatjana Festerling hat.

Pegida – Chronologie des Scheiterns

Die erste Pediga-Kundgebung im Februar 2015 konnte im Rückenwind der erfolgreichen Mobilisierungen in mehreren deutsche Städten mehreren hundert Teilnehmer_innen mobiliseren. Auf dieser agierte beispielsweise Markus Freisinger als Ordner, Siegmund Arnold als Anmelder und Georg Immanuel Nagel fungierte als Pressesprecher, beide waren auch an der Organisation führend beteiligt. Unter den Teilnehmer_innen der Kundgebung fanden sich mehrere Kader von „Unwiderstehlich“, aber auch eine Delegation der neofaschistischen „Identitären, welche die Kundgebung für Interviews und zum Verteilen eigener Flyer nutzten. Der geplante Demonstrationszug durch die Innenstadt wurde durch antifaschistische Blockaden am Versammlungsort von Pegida verhindert, die ausharrenden Pegida-Teilnehmer_innen schlussendlich polizeilich gekesselt und kontrolliert. Auch einige Hitlergrüße wurden dokumentiert.

Nach dieser Pleite fiel die zweite Pegida-Kundgebung – diesmal hatte man vorsorglich auf einen Marsch von vornherein verzichtet und sich von der Polizei eingittern lassen – bedeutend kleiner aus. Vielleicht hundert Personen fanden sich am 19. April im Resselpark ein. Offensichtlich hatte man mit mehr Anklang gerechnet und selbst der eigens aus der Schweiz angereiste Gastredner Ignaz Bearth konnte nicht über die langen Mienen und die Tatsache, dass Pegida in Österreich am absteigenden Ast ist, hinwegtäuschen. Auch beim zweiten Kundgebungsversuch waren Kader von Unwiderstehlich, beispielsweise Kalcher-Cibulka, anwesend. Während der Kundgebung wurde selbst von der Bühne aus aber auch mehrfach auf dem Publikum heraus der Kühnengruß gezeigt. Unter den Ordnern fand sich auch diesmal Markus Freisinger und Christian Arnoth, ohne Weste war Siegmund Arnold zugegen. Freisinger hatte im Vorfeld aktiv nach Demoordnern gesucht und dabei auch Unwiderstehlich angefragt.  Auch ein kleines Gruppen „Identitärer“, darunter Kader wie Huemer, Sellner und Rusnjak, kamen trotz der Blamage beim ersten Anlauf ein weiteres Mal zu Pegida.

v.l.n.r. Freisinger, Kosics, Bauer

Auf der dritten Kundgebung wurde Pegida endgültig zu Grabe getragen. Höchstens einige Dutzend Teilnehmer_innen verirrten sich auf den Columbusplatz, einige der Rechtsextremen gingen erst gar nicht in der menschenleeren Kundgebungsbereich sondern blieben in der angrenzenden Gastronomie und beobachteten die traurige Darbietung aus der Distanz. Georg Immanuel Nagel – nach wie vor Pressesprecher – hatte an diesem Tag wohl wenig zu tun. Der Niedergang ging mit heftigen internen Konflikten einher, die zu unabgesprochenen Aktionen bis hin zu einer Vereinsgründung führten, die am Ende in einem Gerichtsprozess ebenjenem und seinem „Berater“ Markus Goritschnig (Pressereferent der FPÖ Mariahilf) wegen Nötigung und Körperverletzung gipfelten.

Der zweite Anlauf: Die Partei des Volkes (PdV)

Nach dem späten Eingeständnis, dass der Versuch, PEGIDA in Österreich zu etablieren, gescheitert war, verlegten einige der Akteure dahinter ihre Tätigkeiten auf die Wiener Abteilung der neonazistischen PdV. Auch das lief alles andere als konfliktarm ab: So distanzierte sich Pegida Wien auf Facebook öffentlich von der PdV und deren Aktivitäten. Insbesondere Gerhard Bauers Aktivitäten in der PdV sind herauszuheben, so trat er öffentlich als deren Sprecher auf, hielt Reden auf Demonstrationen und bei Stammtischen. Diese Tätigkeit stellte er jedoch aufgrund eines Konfliktes um die Unterstützung des Präsidentschaftskandidaten der EU-Austrittspartei ein. Die Spaltung führte dazu, dass am 5. März 2016 parallel EU-Austrittspartei und PdV zu Kundgebungen in Wien aufriefen, beinahe zeitgleich. An der PdV-Kundgebung am Minoritenplatz nahm ein Großteil der Mitglieder von Unwiderstehlich Wien teil, die Kundgebung des Marschall-Flügels vor dem Donauzentrum war eher spärlich besucht:

Foto von: @Rechtsdrall (twitter)

Foto von: @Rechtsdrall (twitter)

Scheitern reloaded: Die Freie heimatliche Bewegung (FHB) und Verein Okzident

Mit der Spaltung der PdV entstand auch ein neues Projekt: Die FHB. Seit Anfang 2016 ist sie auf Facebook als Page zu finden, seitdem werden täglich mehrere Postings verbreitet, im Juni veröffentlichte sie ihr Parteistatut. Dessen Inhalte sind wenig überraschend: Einmal mehr soll das christliche Abendland vor dem Islam beschützt und die „nationale Identität“ erhalten werden. Seitdem trat sie abseits des Internets nur sehr sporadisch in Erscheinung. Erstmals wurden von der Mahnwache für die Opfer des Terroranschlags in Berlin im Dezember Fotos einer Demo auf der Seite veröffentlicht. Darauf zu sehen: Alte Bekannte. Gerhard Bauer, Georg Immanuel Nagel und Markus Freisinger. Im Mai hatten sie ihre einzige eigene „Aktion“ bisher. Ein Minibanner an einer Unterfrühung in einem Industriegebiet im 21. Bezirk, hinter dem Gerhard Bauer zu sehen ist. Es bleibt abzuwarten, ob die FHB weiterhin auf diesem niedrigen Niveau bleibt.

Abseits dieser eigenen Organisierungsversuche sind die Personen auch auf beinahe jeder rechtsextremen Kundgebung anzutreffen. So beispielsweise auf der ach so „parteiunabhängigen“ Kundgebung gegen CETA, die von FPÖ-Ordnern gesichert wurde und auf der Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer Hauptredner war. Den Endpunkt am Ballhausplatz nutzten sie einmal mehr, um sich – diesmal mit eigens gedrucktem Spruchbanner gegen CETA- aufs Deserteursdenkmal zu stellen. Arnoth wurde vor kurzem von Antifaschist_innen an seinen Arbeitsplatz in Neubau geoutet. Georg Immanuel Nagel schreibt neben diversen rechtsextremen Medien von zurZeit bis zur Blauen Narzisse auch für das neonazistische Metapedia-Portal. Im August 2015 gründeten Nagel und der Klerikalfaschist Alfons Adam den Verein Okzident. Hin und wieder werden Vorträge veranstaltet und einmal im Monat findet ein Stammtisch, entweder in der BrauBar oder bis vor Kurzem im Café Weingartner statt.

Freisinger, Bauer und Arnoth am Deserteursdenkmal am Ballhausplatz

 

Wieder online

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Liebe Leser*innen! Wie ihr wahrscheinlich bemerkt habt, war unser Blog einige Wochen offline. Der technische Fehler ist nun aber behoben und in Kürze werden auch die alten Artikel wieder vollständig verfügbar sein. Wer also schon Hoffnungen gehegt hat, uns längerfristig … Weiterlesen

Rechtsextreme Verstrickungen des RFS: Teil I Markus Ripfl – RFS-Obmann mit Neonazi-Connection

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Wie versprochen melden wir uns mit neuem Content zurück: In einer kleinen Reihe wollen wir zentrale Akteur*innen des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS) näher beleuchten. Insbesondere deren enge Verstrickungen in die neonazistische Szene und zu außerparlamentarischen rechtsextremen Organisationen werden wir in den Fokus rücken. Der RFS rekrutiert sich zu großen Teilen aus deutschnationalen Burschenschaften, mehrere Funktionäre wurden zudem in offen neonazistischen Strukturen politisiert. Aktuell haben sie Anti-Antifa zu ihrem bisher einzigen (Wahlkampf-)Thema für die anstehenden Wahlen zur österreichischen Hochschüler*innenschaft auserkoren und veröffentlichen regelmäßig echte wie falsche Klarnamen linker Aktivist*innen, Lehrender und Künstler*innen sowie Adressen alternativer/subkultureller Räumlichkeiten und Veranstaltungen. Dies steht im Kontext der allgemein starken Zunahme von Anti-Antifa-Arbeit der extremen Rechten. Auch die Traditionalisten von Unwiderstehlich, über deren Personalia wir bereits berichtet haben, das verschwörungstheoretische „info-direkt“ Magazin sowie das Olympia-nahe Blogprojekt „Unser Mitteleuropa“ verbreiteten in letzter Zeit Namen bzw. Daten politischer Gegner*innen. Diese Entwicklung werden wir auch weiterhin nicht unkommentiert lassen.

Teil I unserer Reihe beschäftigt sich mit Markus Ripfl, Landesobmann bzw. laut Vereinsregister(1) Vorsitzender des RFS Wien, seinem Werdegang, sowie aktuellen Verstrickungen in die gewaltbereite Neonaziszene.

Mit Kühnengruß und Keltenkreuz – Ripfls Jugend in Orth

Markus Ripfl, geboren am 23. November 1994, verbrachte seine Jugend in Orth an der Donau, einem beschaulich-bürgerlichen Städtchen in Niederösterreich. Bereits als Minderjähriger hatte er Kontakt zu Neonazis. So wurden 2015 Fotos von einer Sopron-Reise aus dem Jahr 2011 – Ripfl war damals zarte sechszehn Jahre alt – und andere aufschlussreiche Jugendfotos bekannt. Eines der Fotos zeigt ihn vor einer Österreichfahne stehend, die Hand zum Kühnen-Gruß, einer Abwandlung des verbotenen Hitlergrußes, erhoben. Der Kühnen-Gruß wurde in Österreich beispielsweise von Gottfried Küssels Volkstreuer Außerparlamentarischer Opposition (VAPO) verwendet, zuletzt auch bei Kundgebungen von Pegida Wien, dort sogar von der Bühne aus. Auf einem weiteren Foto posiert er vor einer Keltenkreuzfahne. Diese dient Neonazis aufgrund der optischen Ähnlichkeit als Ersatz für die Hakenkreuzfahne und steht symbolisch für die Vorherrschaft der „Weißen Rasse“. Das Keltenkreuz wurde u.a. von der verbotenen »Volkssozialistischen Bewegung Deutschlands/Partei der Arbeit« (VSBD/PdA) verwendet. Es ist in Österreich durch das Verbotsgesetz untersagt.

Parteipolitische Konsequenzen hatten die eindeutigen Belege seiner neonazistischen Aktivitäten damals freilich keine, vielmehr hat er seitdem weitere Funktionen in FPÖ-Vorfeldorganisationen übernommen. Ripfl sitzt derzeit laut der offiziellen Seite des Orther Gemeinderates immer noch für die FPÖ in diesem Gremium(2), außerdem ist er Landesgeschäftsführer des Rings Freiheitlicher Jugend (RFJ) Niederösterreich, Bezirksobmann des Rings Freiheitlicher Jugend Gänserndorf und Landesobmann des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS) Wien.

Aktivitäten in Wien – B! Olympia

Mit seinem Umzug zum Studium nach Wien im Jahr 2015 war auch sein Eintritt in eine Burschenschaft recht vorhersehbar: Er ist nun Mitglied der „Wiener akademische Burschenschaft Olympia“, seit 2016 beteiligt er sich regelmäßig am „Couleurbummel“, einem allwöchentlichen Aufmarsch deutschnational Korporierter.

Am wöchentlichen Aufmarsch deutschnational Korporierter nimmt Markus Ripfl fast immer teil

Die Burschenschaft Olympia steht selbst im Vergleich zu anderen Burschenschaften im gesamten deutschsprachigen Raum am äußerst rechten Rand. 1961 wurde sie aufgrund ihrer Verstrickungen in den Südtirolterrorismus sogar behördlich aufgelöst, erst 1973 gründete sie sich neu. Der Ideologie ihrer Mitglieder nach ist diese Wiener Korporation eindeutig im Neonationalsozialismus zu verorten. So luden die Olympen etwa 2005 den Holocaustleugner David Irving zu sich ein. In der Olympia sind neben hochrangigen FPÖ-Politikern wie Martin Graf auch mehrere Mitglieder der „Identitären“ korporiert, namentlich deren ex-Bundesobmann Alexander Markovics sowie seit Jänner 2017 der ehemalige Leiter der Salzburger „Identitären“ Edwin Hintsteiner. Ripfl schreibt auch regelmäßig für das Onlinemedium „Unser Mitteleuropa“, das seit März 2016 aktiv ist und der Olympia nahe steht. So verwies die Olympia alsbald nach Entstehung auf die Website von „Unser Mitteleuropa“ und mehrere ihrer Mitglieder verfassen dort Artikel. Programmatisch steht sie – wenig überraschend – der Jobbik sowie der FPÖ nahe und wirbt für den „ungarischen Weg“ als Vorbild für Europa.

Besonders aufschlussreich war Markus Ripfls Verhalten in den letzten Wochen, als er einer militanten Neonazigruppe mediale Schützenhilfe leistete. Dies soll hier ausführlich behandelt werden:

Im Laufe der letzten Februar-Woche hat eine Antifaschistin und Funktionärin der ÖH Uni Wien einen Drohbrief von der neonazistischen Gruppe „Unwiderstehlich“ bekommen. Die Zuordnung ergibt sich zweifelsfrei aus dem Wortlaut des Briefes, in dem eine äußerst plumpe Anspielung zu finden ist. Diese Gruppe wurde in einem vorherigen Beitrag bereits durchleuchtet und bleibt daher – fürs erste – außen vor. Die ÖH Uni Wien reagierte auf die Drohung mit einer Presseaussendung, den Namen der Betroffenen nannten sie dabei nicht. Der erste Artikel in Verteidigung der Neonazis von Unwiderstehlich erschien bezeichnenderweise auf „Unser Mitteleuropa“ und das bereits weniger als 1,5 Stunden nach Veröffentlichung der ÖH-Presseaussendung. Sofort wurde der Brief als erfunden bezeichnet. Wenige Minuten nach seinem Erscheinen teilte Markus Ripfl den Artikel auch schon selbst. Es ist davon auszugehen, dass er ihn auch selbst verfasst hat. Am Nachmittag veröffentlichte Ripfls Anti-Antifa-Seite „Stoppt den Wahnsinn“ dann auch den zuvor nirgends genannten Klarnamen der Betroffenen. Während sich die Neonazis von „Unwiderstehlich“ mit ihren Gruppenaccounts auf Facebook und Twitter nur mit wenigen Posts bzw. Tweets zu verteidigen versuchten, begann Markus Ripfl gleichzeitig über mehrere ihm zuzurechnende Facebook-Seiten, die Gruppe energisch in Schutz zu nehmen, wie diese Grafik veranschaulicht:

Reaktionen auf die Veröffentlichung des Drohbriefes: Links das ÖH Posting, in der Mitte Unwiderstehlich. Rechts RFS-nahe Facebook-Seiten.

Auffällig ist auch, dass Unwiderstehlich zumeist nur kommentarlos die Artikel rechtsextremer Medien, sowie die Posts von Ripfls Seiten weiterteilt, anstatt sich selbst zu erklären. Wiederholt folgten in sehr kurzem Abständen Posts und Tweets von Ripfls privatem Twitter- und Facebook-Account, dicht gefolgt von Retweets und Reposts von den Facebook-Seiten „Stoppt den Wahnsinn“ und „RFS Wien“ und von dem RFS-Wien-Twitter-Account. Dass Markus Ripfl nicht nur Obmann des RFS Wien ist sondern sich auch offensichtlich als treibende Kraft hinter der RFS-Kampagne „Stoppt den Wahnsinn“ zeigt, legt nahe, dass er der Admin der jeweiligen Accounts ist. Diese Vermutung kann damit bekräftigt werden, dass die Zeitabstände zwischen den Erstveröffentlichungen der Posts und dem Teilen seitens der Facebook-Seiten RFS-Wien und „Stoppt den Wahnsinn“ im Minutenbereich liegen. Das Ausmaß an Postings und Berichterstattung von Ripfl zuzurechnenden Kanälen zu dieser Causa ist ein plakatives, jedoch bei weitem nicht das einzige Beispiel für die wechselseitige Bezugnahme von RFS bzw. RFS-nahen Seiten und Medien und den Neonazis von Unwiderstehlich. Abgesehen vom Rachefeldzug gegen das Heeresabwehramt, den Unwiderstehlich gerade alleine und von allen anderen (zumindest nach außen hin) unkommentiert führt, ist die Themensetzung allzu oft die gleiche. Ja selbst die Wordings sind, wie vonnichtsgewusst.blogsport.eu anhand der Kommentierung eines Prozesses gegen Antifaschist_innen in Koroška bereits aufgezeigt hat, fallweise identisch. Mit bloß unabhängig voneinander ähnlichen Gedanken ist das nicht mehr zu erklären, eine darüber hinausgehende Verbindung zu attestieren liegt nahe.

Ripfls Facebook-Freunde und deren Hang zu neonazistischer Symbolik

Ripfls unverhohlene Verteidigung der Neonazi-Gruppe „Unwiderstehlich“ kann anfänglich überraschen, wenn Mensch sich die so fadenscheinigen wie nachdrücklichen Distanzierungsversuche in Erinnerung ruft, um die er nach der Konfrontation mit den Fotos von ihm in Naziposen  bemüht war: Er kenne diese Symbole nicht und hätte nicht gewusst was er tue sagte er damals den „Niederösterreichischen Nachrichten“(3). Er würde außerdem nur wegen seiner Leidenschaft für Motocross nach Ungarn fahren, und dort keine Kontakte zu Neonazis pflegen.

Ein Blick auf die öffentlich einsehbare Freund*innenliste seiner privaten Facebookseite belehrt uns des Besseren. Erstens findet sich hier eine Vielzahl an Neonazis, die in ihren Facebook-Profilen öffentlich Kelten-Kreuze, Schwarze Sonnen, SS-Totenköpfe und Hitler-Grüße zeigen. Dass er diese Symbole nach wie vor nicht kenne, würde ihm wohl nicht einmal mehr die NÖN abkaufen. Zweitens finden wir unter seinen Freunden auch einen Neonazi aus Sopron in Ungarn, der selber einige Fotos mit Keltenkreuzen auf Facebook hochgeladen hat. Dies widerlegt Ripfls Ausrede, er habe sich in Ungarn nicht mit Neonazis vernetzt. Die Vernetzung mit ungarischen Rechtsextremen manifestierte sich erst vergangenes Jahr in einer Veranstaltung von Ripfls Burschenschaft Olympia mit der Jugendorganisation der völkisch-nationalistischen Jobbik sowie der neonazistischen 64-Komitate-Jugendbewegung (HVIM). Diese ist für ihr gewalttätiges Vorgehen gegen Roma und Flüchtende berüchtigt und beteiligt sich alljährlich am „Tag der Ehre“, eines geschichtsrevisionistischen Veranstaltung in Verherrlichung der Waffen-SS. Außerdem bildet sie ihre Mitglieder paramilitärisch aus und plante 2015 einen terroristischen Bombenanschlag in Rumänien, der jedoch vereitelt werden konnte(4). Besagte Veranstaltung mit Jobbik und HVIM wurde von Markus Ripfl in den sozialen Medien offensiv beworben(5). Die Jobbik wurde dabei von Szabolcs Szalay, des außenpolitischen Kabinetts der Jobbik-Jugend, vertreten, der auch schon am Akademikerball und dort mit Olympen zu beobachten war.

Odin, Wotan, Baldur & Friends – Unwiderstehlich auf Facebook

Dies alles ist nicht das einzige an Indizien und Nachweisen für Ripfls neonationalsozialistische Gesinnung und seiner zahlreichen Kontakte in die Neonaziszene. In seiner Freund*innenliste auf Facebook lassen sich nämlich auch sieben der fünfzehn Neonazis finden, die zur Zeit zu „Unwiderstehlich“ zugerechnet werden. Es handelt sich hier um:

  • Andreas Linhart (alias Andreas Wotan)
  • Thomas Kalcher-Cibulka (alias Baldur Wien)
  • Mihaly Kocsis (alias Michael Wagner)
  • Wolfgang Lechner (alias Wolfgang Lehner)
  • Alexander Niessner (alias Alex Odin)
  • Alexander Christian (alias Wien Alex)
  • Bernhard Kirsch (alias Bernhard Zakynthos)

Mit sieben Personen, die der Neonazigruppe Unwiderstehlich zuzurechnen sind, ist Ripfl auf Facebook befreundet.

Diese Personen sind den Austria-Hooligans von „Unsterblich“ (Alexander Christian, Mihaly Kocsis) oder dessen Umfeld (Alexander Niessner, Bernhard Kirsch), aus der Burschenschaft Franko Cherusker (Thomas Kalcher-Cibulka), aus dem Mitgliederkreis vom Neonazi-Forum Alpen-Donau.info (Wolfgang Lechner). Allen ist die neonationalsozialistische Gesinnung und die politische sowie persönliche Nähe zum – derzeit noch im Häfen sitzenden – Neonaziführer Gottfried Küssel gemeinsam. Ausserdem handelt es sich hier um feste Größen der Österreichischen Neonazi-Szene, die teilweise über Österreich und dem deutschen Sprachraum hinaus europaweit vernetzt sind. Es steht außer Zweifel, dass Markus Ripfl den Burschenschafter Thomas Kalcher-Cibulka und den Neonazi-Hooligan sowie FPÖ-Wahlkampfhelfer Alexander Christian persönlich kennt. Der erste kommt als Burschenschafter aus dem selben Umfeld von Markus Ripfl und der zweite pflegt einen engen Kontakt mit seinen korporierten Kameraden, wie Fotos von Besuchen am Burschi-Bummel an der Uni Wien oder in der Bude des Corps Hansea in Wien bezeugen. Außerden wurde Markus Ripfl in Begleitung von Alexander Christian bei der gemeinsamen Demonstration der FPÖ und der Identitären Bewegung in Wiener Neustadt am 20.02.2016 gesehen.

Auch mit Kalcher-Cibulka wurde Ripfl – und zwar erst vor wenigen Tagen –  in der Nähe der Universität gesehen. Vergangenen Sommer war der ehemalige Identitären-Aktivist Kalcher-Cibulka ins mediale Interesse gerückt, als er unter anderem mit Paul Blang und dem wegen Wiederbetätigung nach wie vor in Haft befindlichen Gottfried Küssel bei dessen Haftfreigang am Unicampus beobachtet wurde. Markus Ripfl verkehrt also nachweislich mit dem unmittelbaren Umfeld des verurteilten Neonazis Gottfried Küssel.

Die Connection zu den Hooligans von Unsterblich

Auch zur rechtsextremen Hooligan-Gruppe Unsterblich bestehen sichtlich Kontakte

Ein weiterer Nachweis für Markus Ripfls enge Vernetzung in die österreichische und vor allem Wiener Neonazi-Szene sind nun seine Kontakte zur medial umfangreich durchleuchteten neonazistischen Hooligan-Gruppe „Unsterblich“. Ripfl ist nämlich neben einer Vielfalt rechtsextremer und neonazistischer FPÖ-FunktionärInnen und „Identitären“ auch mit mindestens neun Unsterblich-Hooligans befreundet. Einige dieser Neonazis sind zum Teil auch in der Gruppe „Unwiderstehlich“ organisiert und deswegen auch schon in den anderen Grafiken und Absätzen genannt worden. Auch diese zeigen sich mit Neonazi-Symbolen auf ihren Accounts und machen von ihrer Gesinnung keinen Hehl. Es handelt sich hier um:

  • Alexander Christian (alias Wien Alex)
  • Mihaly Kosics (alias Michael Wagner)
  • Bernhard Kirsch (alias Bernhard Zakynthos)
  • Markus Markl (alias Bert Igermann)
  • Markus Wieneritsch (alias Wieneritsch)
  • Andreas Rauch (alias Andreas Ra)
  • Claudio Parisi-Wortmann (alias Claudio Edgar)
  • Stefan Swoboda (alias Stefan Swobsi)
  • Stefan Ehrenreich

Wie hier im Fall von Markus Ripfl aufgezeigt wurde, bestehen enge Verbindungen zwischen FPÖ-Funktionär*innen, korporierten und nicht-korporierten Neonazis und rechten bis rechtsextremen Medien. Während Burschenschafter und Neonazis wie Markus Ripfl aufgrund von Verpflichtungen in der Partei und ihren Vorfeldorganisationen nicht ohne weiteres in der Neonazi-Szene aktiv sein können, so unterstützen sie diese auf andere Art und Weise. Der Versuch Ripfls, den medialen Diskurs um den Drohbrief der Neonazi-Gruppe Unwiderstehlich zu beeinflussen belegt dies. Auch der RFS-Funktionär Gernot Schmidt setzte sich treu für die Causa der Neonazis von Unwiderstehlich ein: Er hatte  „so eine Vorahnung ;)“, dass der Fake-Indymedia Artikel – der von keiner einzigen Linken Gruppe, jedoch von „Stoppt der Wahnsinn“ (gleich zweimal), dem Corps „Hansea Wien“ „Offensive gegen Links“ und RFS-Unterseiten aufgegriffen wurde – von Indymedia wieder gelöscht werden würde. Dass der RFS den Artikel – ganz zufällig – binnen unter zwei Stunden auf Indymedia entdeckte, obwohl er weder in Sozialen Medien kursierte noch von linken Seiten aufgegriffen wurde, scheint uns mehr als fraglich. Verräterisch ist auch, dass die RFS-Seite „Gegen ständigen ÖH-Missbrauch“ ihn erst beinahe zeitgleich mit „Stoppt den Wahnsinn“ teilte und wenige Minuten darauf wieder löschte. Die allzu offensichtliche Urheberschaft des Artikels aus dem Umfeld des RFS hätte wohl verschleiert werden sollen – der äußerst ungeschickte Versuch bewirkte jedoch eher das Gegenteil.

Was die ausgeführten Beispiele außerdem zeigen, ist die gute Zusammenarbeit zwischen FPÖ-Organisationen, der außerparlamentarischen extremen Rechten und rechtsextremen Online-Medien. Letztere liefern auf Zuruf die bildreichen und reißerischen Artikel zu entweder rechsextremen Aktion oder Skandalisierbarem vonseiten politischer Gegner*innen, auf die sich diverse Onlinepräsenzen von FPÖ bis zu militanten Neonazis munter und in trauter Einigkeit verbreitet werden. In solcher Deutlichkeit ist diese harmonische Bezugnahme erst seit dem Kongress der „Verteidiger Europas“ in Linz zu beobachten, imzuge dessen die extreme Rechte – ob parlamentarisch oder außerparlamentarisch organisiert – sichtbar zusammengerückt ist und alte Konflikte vorerst beiseite gelegt hat.

In Teil II der Reihe werden wir uns mit einer weiteren Person mit politischer Funktion beim RFS und klaren Bezügen ins Neonazistische beschäftigen. Stay tuned!

(1)Vereinsregisterauszug des Ring Freiheitlicher Studenten Wien, ZVR: 262728189, zuletzt aufgerufen am 20. März 2017

(2)http://www.orth.at/Seiten/030_Gemeinde/032_Gem_Raete/032_Gem_Raete.html, zuletzt aufgerufen am 20. März 2017

(3)http://www.noen.at/gaenserndorf/wirbel-um-fp-funktionaer-kuehnengruss-und-keltenkreuz-brisante-fotos/4.220.413, zuletzt aufgerufen am 20. März 2017

(4)https://www.antena3.ro/en/romania/terrorist-attack-prevented-in-targu-secuiesc-hungarian-extremist-planned-to-detonate-a-bomb-on-328997.html

(5)Facebook-Profil Markus Ripfl: Bewerbung der B! Olympia-Veranstaltung mit Jobbik und HVIM

Ripfls „NICHT-Unsterblich-Shirt“

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Ripfls „NICHT-Unsterblich-Shirt“

Vor wenigen Tagen postete Markus Ripfl ein Foto von sich in einem Anti-Antifa Shirt der Neonazi-Hooligans von Unsterblich. Darauf wiesen in der Folge Antifaschist_innen hin – ein weiterer Beleg seiner Verbindungen ins Neonazistische.

Um Ripfls klägliche Versuche der Distanzung zu zerstreuen, hier ein Beleg zur Produktion der Tshirts. Das Unsterblich-Mitglied Bernhard Kirsch (auf Facebook als „Bernhard Zakynthos unterwegs) ließ die Shirts produzieren. Hier ein Ausschnitt aus deren interner Kommunikation darüber:

Rechtsextreme Verstrickungen des RFS Teil 2: Christopher Mengersen – Hitlerfan und FPÖ-Wahlkämpfer

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Nachdem wir vergangene Woche die Neonazi-Kontakte des Obmannes des „Rings Freiheitlicher Studierender“ (RFS) Markus Ripfl in den Fokus genommen haben, ist in Teil II der RFS-Geschäftsführer Christopher Mengersen an der Reihe. Vorweg: Er steht Markus Ripfl hinsichtlich rechtsextremen Kontakten und Gesinnung um nichts nach.

Mengersen ist erst seit ca. 8 Monaten in Wien und hat hier einen Blitzstart hingelegt. Er pflegt gute Kontakte in viele Bereiche des deutschsprachigen Rechtsextremismus und hat es in Wien offenbar auf einen Posten bei der FPÖ abgesehen. Bevor wir uns aber seinen Aktivitäten in Wien widmen, sehen wir uns seine Politisierung an:

Schulzeit: Rechtsextreme Politisierung

Mengersen in der Mitte am Transpi, bei einem Aufmarsch der „Republikaner“

Bereits während seiner Schulzeit war der 1993 geborene Christopher Mengersen aktiver Neonazi. Zuerst bei den „Republikanern“, dann bei der „Generation Freiheit“ und der „German Defence League“, schließlich – und auch dies noch während seiner Schulzeit – wurde er stellvertretender Vorsitzender des Ende 2012 neu gegründeten „Ring freiheitlicher Jugend Deutschland“ (RfJD) und Funktionär von „Pro NRW“.(1)

Das Mandat im Bonner Stadtrad für die rechtsextreme Kleinstpartei „Pro NRW“ erkaufte sich der umtriebige Neonazi um 30.000 € bei einem Parteikollegen (bezahlt hat er schließlich nur 560€).(2) Der RfJD ist ein im 2013 gegründetes Sammelbecken rechter bzw. rechtsextremer Organisationen. Darüberhinaus ist er Mitglied des Vorstands und Vortragender bei der rechtsextremen „Gesellschaft für freie Publizistik“(4).

Mengersen nahm auch immer wieder Neonazi-Aufmärschen teil, wie zum Beispiel im Jänner 2016 in Büdingen. Dort trat er als Redner auf einer von Melanie Dittmer organisierten Demonstration auf:

Mengersen am 30.1.2016 in Büdingen

Im Jänner 2017 legte Mengersen sein Mandat für „Pro NRW“ im Bonner Stadtrat zurück und erklärte diesen Schritt mit seinem Engagement bei der FPÖ in Wien(3). Erste Kontakte nach Wien scheint er beim, von der FPÖ ausgerichteten, „Akademikerball“ geknüpft haben. Das hebt den Vernetzungscharakter des rechtsextremen Burschenschafterballs beispielhaft hervor.

Seine Burschenschaft, die „Raczeks zu Bonn“, forderten im Jahr 2011, das Aufnahmekriterium des Dachverbands „Deutsche Burschenschaft“ (DB) nach „populationsgenetischen“ Kriterien zu gestalten. Damit soll ausgeschlossen werden, dass Personen „nichteuropäische[r] Gesichts- und Körpermorphologie“(5) Zugang zur Deutschen Burschenschaft bekommen.
Die Wiener Teutonia, welche im selben Kartell wie die „Raczeks“ organisiert ist, nahm Mengersen bei seinem Umzug Mitte des letzten Jahres bereitwillig auf. Sie gilt ebenfalls als Burschenschaft mit eindeutigen Bezügen zum Neonazismus und zahlreiche ihrer Mitglieder engagieren sich in der FPÖ.

So passt es ins Bild, dass Mengersen unmittelbar nach seiner Ankunft in Wien zunächst als Wahlkampfhelfer für Norbert Hofer mitmischte und daran anschließend den RFS im ÖH-Wahlkampf unterstützt.
Der schnelle Einstieg bei der FPÖ und deren Unter-Organisationen, sowie das rasche Unterkommen bei der Teutonia, lassen auf einen gut geplanten Umzug schließen.

Weiteres Indiz dafür ist die Hochzeit zwischen Christopher Mengersen und Liliana Moreau, welche im Ende Oktober 2016 auf Schloss Rosenburg, in Niederösterreich stattfand. Moreau war 2013 im Umfeld der „Identitären“ unterwegs und ist 2015 bei der Wirtschaftskammerwahl für die FPÖ angetreten.
Unter ihren „Facebook-Likes“ befinden sich zahlreiche klerikal-faschistische Seiten und es tauchen auch zahlreiche Neo-Nationalsozialistische Seiten auf.

Mengersen zeigte und zeigt auf seiner Facebook-Seite offen seine Gesinnung, welche weitgehende Überschneidungen mit dem Nationalsozialismus vorweist. FIPU berichtete bereits(6), ohne das dies für Mengersen Konsequenzen gehabt hätte. Vom Titelbild mit dem belgischen Faschistenführer, Waffen-SS-Kommandanten und Neonaziikone Léon Degrelle über das Bild vor einer Gedenktafel für den Wehrmachtsgeneral Erwin Rommel bis hin zur Veröffentlichung des Wochenspruchs der NSDAP „Lieber das Leben als die Treue opfern“. Auch eine Strophe des Eröffnungslieds des HJ-Liederbuches Zierte seine Timeline.

Mengersens Facebook-Profil wurde Mitte August 2016 gesperrt.
Seine Gesinnung kann jedoch weiterhin anhand den Likes die er auf verschiedenen (Neo)Nazi-Seiten getätigt hat erkannt werden:

  • „Corneliu Zelea Codreanu“: Fanseite von Corneliu Zelea Codreanu, rumänischer Faschist und Führer der faschistischen „Legion des Erzengel Michael“ über
  • „Romanian Division – The Great Sun Wheel“: Fanseite der Waffen-SS
  • „Dr. Duke“ und „Dr. David Ernest Duke“: Fanseiten des US-Amerikanischen Neonazis und Ex-Führer des Ku Klux Klans David Duke.
  • „Sonnenkreuz Vertrieb“: Neonazi-Versand, der zahlreiche Kleidungsstücke Neonazistischer Bands verkauft.
  • „Smash Cultural Marxism“: Seite die neben ekelhaften rassistischen, sexistischen und antisemitischen Beiträgen auch Sprüche prominenter Faschisten und Nationalsozialisten wie Oswald Mosley postet.

Die Mélange des Grauens, die sich bei Mengersen aus neonazistischer Burschenherrlichkeit und faschistischer Folklore zusammensetzt und die gleichzeitige Vereinbarkeit dessen mit seinem Engagement bei den „Freiheitlichen“ führt uns zum wiederholten Mal vor Augen, warum die FPÖ eine rechtsextreme Partei ist, die es zu bekämpfen gilt.

  1. https://linksunten.indymedia.org/de/node/89351

  2. http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/stadt-bonn/Stadt-will-Fall-des-Ratsherren-von-Mengersen-pr%C3%BCfen-article3191929.html

  3. http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/stadt-bonn/Pro-NRW-Ratsherr-von-Mengersen-gibt-Mandat-ab-article3452641.html

  4. https://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/GFP.htm

  5. http://www.zeit.de/studium/hochschule/2011-06/burschenschaftler-migrationshintergrund-aufnahme


„Identitäre“ auf Tour mit Unsterblich-Capo

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Anfang April 2017 sind zwei „Identitäre“, unter Anderem mit dem kürzlich aus der Haft entlassenen Unsterblich-Capo Christian Wagner, bei einem Fußballmatch in der Slowakei gewesen. Daniel Schordje und Mario Weiß sind seit 2 Jahren bei den „Identitären“ in Wiener Neustadt aktiv und bewegen sich schon seit längerem in der rechtsextremen Hooligan-Szene der Austria Wien.

Am 8.4.2017 reisten ein paar Hooligans der neonazistischen Austria Fangruppe Unsterblich Wien zu einem Auswärtsspiel von Slovan Bratislava in der Slowakei. Mit dabei waren die beiden „Identitären“ Daniel Schordje und Mario Weiß. Die Stadionverbote, welche Austria Wien immer wieder gegen Fans ausspricht, die in der rechtsextremen Szene aktiv sind, zwingen diese häufig dazu auf Auswärtsspiele der Austria zu fahren oder, wie in diesem Fall, zu Spielen von Mannschaften mit befreundeten Fanklubs. Die mit Unsterblich Wien assoziierte Gruppe Ultras Slovan Pressburg ist klar rechtsextrem und weist neonazistische Bezüge auf. Über deren Fanfreundschaft haben wir hier bereits berichtet.

v.l.n.r. Daniel Schordje, Mario Weiß und Christian ‚Guntramsdorfer‘ Wagner

Nachdem der Slovan-Sektor in der 15. Spielminute von Cops und Securities geräumt wurde, gab es außerhalb des Stadions noch ein paar kleinere Auseinandersetzungen. In einem Video vom Spieltag sieht man abwechselnd Daniel Schordje (bei Minute 1:59 in der Bildmitte) und Mario Weiß (bei Minute 2:23 in der linken Bildhälfte) nervös umherlaufend.

Slovan-Sektor kurz vor der Räumung. Die Unsterblich-Fahne (im Reichskriegsflaggen-Stil) deutlich erkennbar

Während der Räumung: Christian Wagner holt die UST-Fahne ein

Schordje, als auch Weiß sind nicht nur Mitläufer bei den „Identitären“.Das zeigt sich einerseits an ihrem langjährigen Engagement für die Gruppe, andererseits war Schordje bei der kurzlebigen Demonstration der „Identitären“, am 11.6.2016, als Ordner eingeteilt. Keine Selbstverständlichkeit in der strikt hierarchisch organisierten Gruppierung.

Das sich „patriotischer Aktivismus“ und freundschaftlicher Kontakt zu Neonazis nicht so kategorisch ausschließen, wie es sich „Identitären“-Führer Martin Sellner wünscht, um die Glaubwürdigkeit seiner Truppe aufrecht zu erhalten, beweisen Schordje und Weiß recht eindrücklich.

Guntramsdorfer aus dem Knast entlassen

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Christian Wagner

Christian Wagner (Guntramsdorfer), einer der führenden Köpfe der neonazistischen Austria-Hooligans Unsterblich Wien, ist in den vergangenen Tagen aus dem Knast entlassen worden.
Seit dem Überfall auf das EKH im Oktober 2013 und dem anschließenden Prozess 2014, ist es recht ruhig um die Gruppierung geworden.
Einzelne Mitglieder erregen immer mal wieder aufsehen.

Zum Beispiel als Wahlkampfhelfer für Norbert Hofer oder als Beteiligte an Identitären-Kundgebungen.

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Unsterblich-Mitglied Alexander Christian bei Hofer Wahlkampf FPÖ-Alsergrund

(Wenn Alexander Christian nicht grade Wahlkampf für die FPÖ macht, hängt er natürlich am liebsten mit seinen Neonazi-Freunden rum, wie ihr hier und hier sehen könnt.)

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Unsterblich-Mitglieder Mihaly Kocsis (li.) und Andreas Ranits (re.) bei Kundgebung der Identitären im Jänner 2016

Gemeinsame öffentliche Auftritte gab es, anders als bei den Neonazi-Hooligans aus dem Rapid-Umfeld, welche unter Anleitung von André Emmanuel Rauch immer wieder für Schutzdienste bei Demos und Kundgebungen von den Identitären bezahlt werden, allerdings schon länger nicht mehr.
Das mag zum einen daran liegen, dass der Großteil der Unsterblichen mittlerweile Stadionverbot hat, aber mit Sicherheit spielt Guntis Inhaftierung auch eine gewichtige Rolle. Denn Wagners vergangene Haftentlassungen (2006 und 2009) waren für die Neonazis im Umfeld von Unsterblich immer wieder Anlass zur Reorganisierung und Intensivierung ihrer Aktivitäten.
Da dies im Stadion nicht mehr so einfach möglich ist, bleibt abzuwarten ob sie gemeinsam den Weg auf die Straße suchen werden.

„Identitäre Infrastruktur“

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Die “Identitären” haben 2016 in den Regionen in denen sie am stärksten vertreten sind ihre Infrastruktur massiv ausgebaut. Die neofaschistische Gruppierung hätte diesen Ausbau niemals ohne die Hilfe der “alten Rechten” geschafft und das zeigt einmal mehr die engen Verbindungen zwischen der vermeintlichen “neuen Rechten” und dem völkisch-nationalistischen Sumpf.

“Machen die jetzt auf CasaPound oder was?!”

Zugegebenermaßen war das unser erster Gedanke, als Anfang des Jahres bekannt wurde, dass in Graz das “erste identitäre Zentrum” eröffnet wurde.
Das “Hackher-Zentrum” in der Schönaugasse 102a/2 dient der steirischen Gruppe als Raum für Tagungen, Besprechungen, als Materiallager und Sitz für einen neu angemeldeten Verein.
Im September folgte dann das “Khevenhüller-Zentrum” in Linz. Hier wird bekanntgegeben, dass über einen “günstigen Vermieter” der perfekte Ort für “gesellige Veranstaltungen”, Lesekreise und Vorträge gefunden wurde.

Wir haben schnell gemerkt, dass der CasaPound-Vergleich ziemlich hinkt. Denn statt neofaschistischer Selbstverwaltung sind die, von den “Identitären” als Zentren der “Gegenkultur” postulierten Räumlichkeiten, nicht mehr als der peinliche Versuch den alten Buden einen neuen Anstrich zu verpassen.
Je genauer die Häuser der “autonomen PatriotInnen” unter die Lupe genommen werden, desto klarer wird, dass davon nur ein günstiger Mietvertrag beim Burschenschafter von nebenan übrig bleibt.

Unsere Genoss*innen aus Graz und eine Recherche-Plattform aus Oberösterreich haben sich die Räume der “Identitären” in den Bundesländern bereits genauer angeschaut und festgestellt, dass sowohl in Graz, als auch in Linz völkische Burschenschaften unmittelbar in deren Vermietung involviert sind. In Graz ist es der rechtsextreme Burschenschafter Heinrich Sickl als Einzelperson, der das Objekt in der Schönaugasse 102a/2 vermietet[1] und in Linz kommen die “Identitären” bei ihren Kameraden der Arminia Czernowitz, ebenfalls eine rechtsextreme Burschenschaft, unter.[2] Wie es in Österreich üblich ist, ist auch der parlamentarische Rechtsextremismus in Form der FPÖ involviert. So ist zum Beispiel der Grazer Vermieter Sickl führendes Mitglied im Freiheitlichen Akademikerverband (FAV), der immer wieder gerne Identitäre als Referenten einlädt. In Linz wiederum besteht gut ein Viertel der lokalen FPÖ-Fraktion aus Arminen.[3]

Das in Wien kein offizielles Zentrum existiert, könnte daran liegen, dass die Albertgasse 51 schon seit der Gründung der “Identitären” ein Fixpunkt ihrer Infrastruktur ist und deshalb keiner zusätzlichen Aufmerksamkeit bedarf.
Die Liegenschaft ist seit 2013 organisatorischer Ausgangspunkt der Gruppe.
Es werden von dort Infomaterialien und Plakatständer zu den Stammtisch-Locations gebracht und es dient als gemeinsamer Treffpunkt für gesammelte Abfahrten zu Aktionen.
Seit der nächtlichen Spontandemonstration, die dort nach dem misslungenen Aufmarsch der rechtsextremen Gruppe am 11. Juni startete, dürfte das Haus im 8. Bezirk auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sein.

Die Albertgasse 51 dient drei verschiedenen Vereinen als Sitz. Darunter zwei völkische Burschenschaften und der Johannes Schober-Studentenhilfsverein, bzw. ein Wohnheim in welchem mindestens 5 Identitäre wohnen.[4]
Bei den beiden Burschenschaften handelt es sich einerseits um die Jägerschaft Silvania, die zum Beispiel Jörg Haider und einen Südtirol-Terroristen als Mitglieder zählte[5] und andererseits um die Universitäts-Sängerschaft Barden, welcher aktuell mindestens 4 Kader der Identitären angehören.[6]
Ein Blick auf das Schoberheim ist in Bezug auf die Identitären Verbandelungen nicht weniger spannend.
Im ZVR-Auszug des Wohnheims scheint Martin Rieger, ein weiterer Identitärer (hier bei ihrer Demo im letzten Jahr), als Schriftführer des Vereins auf. Über das Kontaktformular der Homepage des Heims, auf der übrigens kein Wort über die dort ansäßigen Burschenschaften zu lesen ist, meldet sich ein gewisser Christoph Haberberger, ebenfalls Identitärer, als Heimleiter zurück.
Der Grundbuch-Auszug des Hauses verrät, dass es seit 1924 im Besitz der Bau- und Wohnungsgenossenschaft Albertgasse ist. Dessen Vorstand besteht aus Dr. Ferdinand Maderthaner, seines Zeichens Ehrenbursche bei den Barden und Dr. Bernd Dietl, Obmann des Johannes Schober-Studentenhilfsvereins.

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Es zeigt sich also wieder einmal mehr als deutlich, dass die Identitären kräftig auf Starthilfe ihrer Kameraden aus dem braun-blauen Sumpf angewiesen sind. Ohne die Unterstützung von rechtsextremen Burschenschaften, welche bekanntermaßen das akademische Rückgrat der FPÖ sind, hätten die Identitären bei weitem nicht das Ausmaß an Infrastruktur, dass ihnen zur Zeit zur Verfügung steht.
Interessant wäre in dieser Hinsicht ein Blick auf das Konto der neofaschistischen Gruppe. Ende des vergangenen Jahres wurde bekannt, dass die Identitären in Österreich eine Spende in Höhe von 10.000€ von der rechten Crowd-Founding Initiative Ein Prozent für unser Land erhalten haben. Chef der Initiative ist Philip Stein[7], rechtsextremer Burschenschafter aus Marburg. Die Liste der weiteren Spender aus Kreisen von Burschenschaften und FPÖ dürfte lang sein und das instrumentelle Verhältnis zwischen ihnen und den Identitären stellt sich bei aller ideologischen Differenz im Augenblick als Win-Win-Situation dar. Der Kampf für die Volksgemeinschaft ist ihr kleinster gemeinsamer Nenner. Die einen treten den Kampf im Parlament an und die anderen versuchen es auf der Straße.

Am treffendsten beschreibt es Martin Sellner, Kopf der Identitären, selbst.
In einem Beitrag des rechtsextremen Magazins Aula, vom Dezember des letzten Jahres redet er von der Arbeitsteilung im patriotischen Lager und kommt dabei nicht ohne rassistischen Vergleich aus:

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Aus: AULA 12/2015

[1] https://recherchegraz.noblogs.org/post/2016/10/15/heinrich-sickl/

[2] http://www.dahamist.at/index.php/2016/09/27/arminia-czernowitz-zu-linz/

[3] https://bawekoll.wordpress.com/2013/04/10/die-fpo-czernowitz/

[4] http://recherchewien.nordost.mobi/2015/12/tuerchen-nr-8-identitaere-wohngemeinschaft/

[5] http://www.stopptdierechten.at/2016/07/26/sommerserie-volkische-studentenverbindungen-in-wien-4/

[6] http://www.doew.at/erkennen/rechtsextremismus/neues-von-ganz-rechts/archiv/september-2016/identitaere-burschen

[7] https://noeflinz.noblogs.org/rednerinnen/philip-stein/

Von nichts gewuszt – Ne schlechte Tarnung!

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Am 18.8.2016 saßen Isabella Kordas, Dorothee Lindemuth und Kai Rolf Müller wegen Verdachts der nationalsozialistischen Wiederbetätigung vor einem Geschworenengericht am Wiener Landesgericht. Sie bekannten sich alle nicht schuldig.
Im Prozess ließen die 3 Angeklagten immer wieder durchblicken, dass sie mit Neonazismus überhaupt nichts am Hut hätten und verklärten ihre Beteiligung an Neonazi-Partys im Fritz-Stüber-Heim zu geselligen Liederabenden. Die Verhandlung soll am 3. November fortgesetzt werden. Hier ist ein Bericht zum 1. Prozesstag von Stoppt die Rechten.

Mit diesem Beitrag wollen wir klarstellen, dass es sich bei Doro, Rolf und Isi nicht um eine Stefanie Werger-Coverband handelt, sondern um einschlägige Rechtsextreme mit besten Verbindungen zur europäischen Neonazi- und Blood&Honour-Szene.
Um das belegen zu können, mussten wir nicht lang suchen, denn Dorothee Lindemuth und Kai Rolf Müller haben sich Anfang September, während eines Urlaubs in Norditalien, drei Tage Neonazi-Festival gegönnt.
Vom 2.9. bis 4.9. trafen die Beiden sich beim Ritorno a Camelot mit befreundeten Kameraden aus Deutschland und Italien, wie zahlreiche Facebook-Screenshots zeigen.

 

 

 

 

 

 

Ritorno a Camelot wird seit 1991 in unregelmäßigen Abständen von den faschistischen Veneto Fronte Skins veranstaltet und ist eines der wichtigsten Musikereignisse der europäischen Blood&Honour-Szene.
Am Programm standen unter Anderem: Mistreat, A.D.L. 122, Krátky Proces und Sachsonia.
Also ein, von Neonazis organisiertes Neonazi-Musikfestival mit Neonazi-Publikum. Das Doro Lindemuth und Kai Rolf Müller bei diesem Festival anwesend sind und es, nebenbei bemerkt, als einige der schönsten Tage ihres Lebens bezeichnen, ist also keinesfalls dem Zufall geschuldet, sondern liegt einfach daran, dass auch sie Neonazis sind.

“Ritorno a Camelot” ist allerdings nicht die einzige Musikveranstaltung, an der Rolf und Doro zwischen den Verhandlungstagen teilgenommen haben. Sie ließen es sich natürlich nicht nehmen zum Konzert der Neonazi-Band Stahlgewitter am 15.10. in der Nähe von St. Gallen zu fahren. Unter dem Namen “Rocktoberfest” fand Mitte Oktober im Toggenburg (Region in der Schweiz) eines der größten Neonazi-Konzerte der vergangenen Jahre statt. Bis zu 5000 Neonazis haben sich zusammengefunden und unter Sieg Heil-Rufen Stahlgewitter und 3 weitere Acts angefeuert. Die Antifa Bern berichtete.
Mit von der Partie waren natürlich einige Kameraden aus Österreich. Darunter zum Beispiel auch Andreas Linhart, Mihaly Kocsis und eben: Doro&Rolf, wie diese Facebook-Postings nahelegen.

Aber auch sonst lässt ein Blick auf die private Facebook-Seite der beiden keinen Zweifel an ihrer Gesinnung.

Last but not least lässt sich, wie bei vielen Neonazis, auch eine Verbindung zu den Identitären herstellen.
Vor einem Jahr durften Doro und Rolf noch bei Aktionen der Neofaschisten dabei sein, mittlerweile drückt Doro ihre Liebe für die Gruppe nur mehr auf Facebook aus.

Letzter Jahr bei einer Aktion an der Grenze

Letztes Jahr bei einer Aktion an der Grenze

doroib

Doro feiert IB

Eingangs haben wir auch noch von einer dritten Angeklagten im Wiederbetätigungsprozess gesprochen. Das wir uns in diesem Beitrag hauptsächlich auf Doro und Rolf konzentrieren, liegt zum großen Teil daran, dass Isabella Kordas im Gegensatz zu den Beiden in der jüngsten Vergangenheit kaum in Erscheinung getreten ist. Sie verbringt nahezu jeden Tag mit Lohnarbeit und MMA-Training im Gym23, in Liesing. Das ihr Lebensgefährte, Petar Helmer, seit Mitte des Jahres wegen Cannabis-Anbau in der JVA Eisenstadt einsitzt (2 Jahre unbedingt) verlangt ihr noch zusätzliche Ressourcen ab.
Der Großteil ihres FreundInnen-Kreises besteht allerdings noch immer aus Rechtsextremen und auch an ihrer Gesinnung dürfte sich nichts geändert haben. Sie ist einfach weniger aktiv als zu Zeiten des Fritz Stüber-Heims oder des Objekt 21, in denen sie mehrmals als Liedermacherin auftrat und Zeit verbrachte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die 3 Angeklagten also keineswegs so harmlos sind, wie sie dem Gericht weiß machen wollen. Am 3. November wird der Prozess gegen sie fortgesetzt, vielleicht hat die Staatsanwaltschaft bis dahin ja ihre Hausaufgaben gemacht.

RechtsRocker Sacha Korn wendet sich „Identitären“ zu

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Sacha Korn als Model für „Fouth Time Clothing“

Seit 21. Mai führt der Bekleidungsversand der „Identitären“ in Österreich Merch vom Rechtsrocker Sacha Korn im Sortiment. Korn ist in der rechtsextremen Szene in Deutschland kein Unbekannter. Ob als Model für die Neonazi-Marke „Fourth Time Clothing“, als Vorband der Fascho-Combo „Kategorie C“ oder mit Beiträgen auf den „Schulhof-CDs“ der NPD – Sacha Korn war die letzten Jahre ziemlich umtriebig.¹

Umso spannender ist es, dass nun der Versand der „Identitären“ beim Vertrieb des Merchandise einspringt, war es doch vor ein paar Monaten noch, der von den beiden Neonazis Udo Siegmund und Rene Koza geführte Versand „Erik & Sons“, der diesen Part übernahm. Ob diesem Wechsel interne Streitigkeiten zwischen Korn und seinen Neonazi-Freunden vorausgingen oder ob es sich um verkaufsstrategisches Kalkül (breitere Reichweite, bei den harmloser wirkenden „Identitären“) handelt, darüber lässt sich nur mutmaßen. Es zeigt allerdings wieder einmal die Bereitschaft der „Identitären“ Personen zu unterstützen, mit ihnen zusammenzuarbeiten oder sie in ihre Reihen aufzunehmen, solange sie sich nach außen hin von Neonazis, bzw. ihrer Ideologie distanzieren. Ob sie vor kurzem noch Anhänger dieser Ideologie waren oder auf irgendeine Art und Weise noch damit in Berührung stehen spielt keine Rolle. Einzig die äußerliche Distanzierung zählt und im Fall von Sacha Korn war es ausreichend, dass dessen Merch nicht mehr bei „Erik and Sons“ vertrieben wird.

¹ http://arpu.blogsport.eu/2017/04/27/rechtsrock-konzert-in-potsdam-geplant-sacha-korn-kuendigt-sich-fuer-29april2017-an/

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