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Türchen Nr. 16: Markus Freisinger

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markusMarkus Freisinger stammt aus der Hooligan-Szene von Rapid Wien. Er hat vor kurzem die Fanseite “Werwölfe Rapid Wien” auf Facebook gegründet. Einen Fanclub-Status dürfte er allerdings nicht bekommen und auch sonst ist er damit im Stadion noch nicht aufgefallen. Freisinger ist gut vernetzt mit sämtlichen Neonazis aus der Szene, wie zum Beispiel Gregor Tschenscher und engagiert sich fleißig bei Pegida.

Markus Freisinger ist im letzten Jahr oft im Schlapptau von Christian Arnoth unterwegs gewesen. Dieses Foto zeigt sie beim „Marsch für die Familie“ im Sommer:

Freisinger Fundis

Hier noch ein paar Eindrücke von Freisinger Facebook-Profil:

Freisinger-Posting-Gesamt Freisinger-Pegida-Gesamt


Türchen Nr. 17: Thomas Krobath

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Thomas KrobathThomas Krobath ist ein „identitäres“ Urgestein aus Wien.
Der mitt-dreißiger ist seit Anfang an dabei und bei allen Aktionen präsent.

 

 

 

Hier ist er beim Aufmarsch in Spielfeld zu sehen:
krobathsplfld

Türchen Nr. 18: Tobias Pontow

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tobiTobias Pontow ist vor einiger Zeit aus dem nordosten Deutschlands zum Studium nach Wien gekommen.
Er hat sich hier recht gut in die deutschnationale Burschi-Szene, sowie bei lokalen Neonazi-Gruppierungen integriert.

 

 

 

Tobias Pontow bei einem Bummel im Oktober 2014 im Gespräch mit Bernadette Conrads Pontow bei der Abschlusskundgebung der FPÖ zur Wien-Wahl mit Dominik Weber Mihaly Kocsis (mitte) und Tobias Pontow Pontow mit Wolfgang Lechner

Seiner Faszination für Offiziere der SS verleiht Pontow unter dem Namen „Phils Stift“ auf Facebook Ausdruck:

SS-Offizier Joachim Peiper zierte Pontows Facebook-Profil "Frisur und ideologische Einstellung stimmen überein."

„Phils Stift“ = Tobias Pontow:

 

fb

Türchen Nr. 19: Tino Taffanek

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TaffanekTino Taffanek gehört zu den neofaschistischen „Identitären“. Er wohnt in der Steiermark und twittert als @TRVE_MITCH.

Türchen Nr. 20: Yannik Lieck

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yannik lieck

Lieck zwischen Tobias Weissensteiner (li.) und Christian Prumetz (re.) beim rechtsextremen Aufmarsch in Spielfeld am 15.11.2015

Yannik Lieck ist im Sommer 2013 für 3 Jahre von Aachen nach Wien gezogen. Hier ist er bei den neofaschistischen „Identitären“ aktiv geworden.

Türchen Nr. 21: Reinhard Münzker

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MünziNur noch 3 Tage bis zum letzten Türchen!
Heute am Start ist für euch: Reinhard Münzker aus Herzogsdorf (OÖ)! Nachdem der Gruppenaufbau der „Identitären“ in Oberösterreich nur schleppend vorangeht, treibt sich Münzker auch häufig bei Aktionen der Rechtsextremen in angrenzenden Bundesländern herum. Er arbeitet in Linz bei der voestalpine.

Reinhard posiert mit Edwin Hintsteiner beim Aufmarsch der Rechtsextremen in Spielfeld. Links im Hintergrund: seine Mutter Andrea Münzker.

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Türchen Nr. 23: Peter Dingsleder

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dingsiPeter Dingsleder ist bei den „Identitären“ in der Steiermark aktiv. Er wohnt in Graz und ist bereits seit längerem bei der neofaschistischen Gruppe aktiv. Dingsleder ist auch Mitglied des Sturm Graz Fanclubs „Schwarz Weißer Süden“ aus Leibnitz. Darüberhinaus ist Dingsleder Alter Herr bei der Burschenschaft Cheruskia Graz.

dingsleder, lenart, strache

Patrick Lenart, Peter Dingsleder und HC Strache hängen gemeinsam rum


Türchen Nr. 24: Katharina Walter

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kathi walterDer heurige Antifa Adventkalender öffnet heute das letzte Türchen. Katharina Walter tritt am 24.12.2015 über die Schwelle und beendet damit vorerst unsere Arbeit für dieses Jahr.

Katharina Walter ist FPÖ-Bezirksrätin im 3. Wiener Gemeindebezirk und Aktivistin der neofaschistischen „Identitären“. Sie arbeitet bei der TU Wien im Call Center.

kathi walter+idis

Katharina Walter mit den „Identitären“ bei der „Faymann Raus“-Kundgebung der NPÖ im November 2015

hohoho

„Der Retter des Abendlandes“

Es sind schon spannende Beiträge für das kommende Jahr in Planung und auch im Allgemeinen werden wir versuchen euch regelmäßig einen guten Überblick über die rechtsextreme Szene in Wien und Österreich zu geben.

Waffenauktion in Wien

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Gestern (16.1.) fand im Dorotheum eine Waffenauktion statt. Geboten wurde vor allem auf Jagdgewehre und Faustfeuerwaffen. Im Vorfeld der Veranstaltung haben sich bereits AktivistInnen der rechtsextremen Szene angekündigt.
Ein guter Grund sich das Ganze mal genauer anzusehen.
Kurz nach Beginn der Versteigerung ließ sich der Neonazi Wolfgang „Autobombe“ Lechner im Ludwigstorffer Saal im Dorotheum blicken.
An den Jagdgewehren eher desinteressiert zog er sich nach kurzem, paranoiden Umherblicken zunächst zurück, tauchte dann allerdings wieder auf, um erfolgreich(!) bei den Pistolen und Revolvern mitzufeilschen.

Wolfgang Lechner bei der Auktion (sehr schlechte Qualität) Wolfgang Lechner zum Vergleich (sehr gute Qualität) Lechner alias Sowilo im Alpen-Donau Forum

Ebenfalls mitgeboten hat Wolfgang Walter aus dem Bezirk Neusiedl. Walter ist dem Ruf seines PDV-Kollegen Wolfgang Pestl, das Volk möge sich bewaffnen, offenbar gefolgt. Walter stellt im Internet recht freizügig seine Vorliebe für Waffen zu Schau.

Wolfgang Walter

Wolfgang Walter posiert mit Sturmgewehr

Die Führer machens vor

Martin Sellner schreibt auf Twitter, dass er sich zum Glück vor dem „Asylwahn“ eine Waffe gekauft hat.

sellner knarre

Thomas Kirschner, Vorsitzender der PDV ruft offen zum Bürgerkrieg auf

bürgerkrieg

und oben erwähnter Wolfgang Pestl fordert die Bewaffnung des Volkes.

Es gibt unzählige Fälle die nahelegen, dass es vom rechtsextremen apokalyptichen Wahn bis zur schweren Körperverletzung oder zum Mord oft nur ein kleiner Schritt ist.
Die Erfahrungen des NSU sind ein Beispiel dafür, dass organisierte Gruppen von Neonazis es denkbar einfach haben sich Waffen zu besorgen und diese Konsequent einzusetzen.
Deshalb ist es wichtig den antifaschistischen Selbstschutz zu organisieren und sich den Faschist_innen entgegenzutreten. Auf allen Ebenen.

Rechtsextreme Konsolidierung

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Je größer die „Identitären“ werden, desto mehr müssen sie von ihrer Masche abrücken. Denn was im Jahr 2012 mit „weder links – noch rechts“ begann, äußert sich spätestens seit vergangenem Jahr, den Medien gegenüber, in einem klar nach außen getragenen rechten Selbstverständnis.
Die Intention ist klar: Stück für Stück sollen Medien und Gesellschaft für ihre schön verpackten rechtsextremen Forderungen (zB: „Remigration“) desensibilisiert werden.
Die Lage zum Thema Asyl und Migration spitzt sich weiter zu. Die politischen Entscheidungsträger*innen stellen gleichzeitig die Weichen auf reaktionäre Krisenlösungen. 50.000 Abschiebungen sind bis 2019 geplant und über Grenzschließungen wird sowohl in Deutschland als auch in Österreich laut nachgedacht.
Die „Identitären“, welche sich, in einer für FaschistInnen typischen Selbstüberhöhung, gerne als Erzwinger dieser Krisenlösung sehen, sind noch weit entfernt davon eine „Bewegung“ zu sein. Trotzdem muss festgehalten werden, dass ihre Gruppen langsam aber sicher wachsen.
Bereits im vergangenen Jahr wurde des Öfteren darauf hingewiesen, dass dieses Wachstum auch KameradInnen anzieht, welche das Potenzial der „Identitären“, als eine der präsentesten Gruppen des österreichischen Rechtsextremismus-Spektrums außerhalb des Parlaments erkannt haben, allerdings eher aus anderen Szenebereichen kommen.
Als eines der wichtigsten Beispiele sei hier die Demonstration der „Identitären“ in Spielfeld, im November 2015, angeführt.
Auch heuer zeichnet sich ab, dass dieser Trend der rechtsextremen Konsolidierung nicht ab-, sondern eher zunehmen wird.

Bei der von den „Identitären“ initiierten Aktion „Lichter für Österreich“, welche seit 25. Jänner wöchentlich montags vor dem Parlament stattfindet wurde das erstmals deutlich. Neben Mitgliedern der neonazistischen Hooligans von „Unsterblich Wien“ (Mihaly Kocsis und Andreas), beteiligten sich auch der Vorsitzende der rechtsextremen „Wiedenska Inicjatywa Narodowa„, Robert Koralewski, sowie PDV-Vertreter und Rechtsterrorist Gabor Söregi (Söregi, Domainbesitzer und Administrator der offiziellen Homepage der PDV, hatte 2007 einen 17. Jährigen aus rassistischen Motiven mit seiner Waffe in den Bauch geschossen. Der 17-Jährige überlebte, blieb aber querschnittgelähmt. Weiters gab er zu auch für den Sprengstoffanschlag auf die Osmanli-Moschee in Wien-Hernals vom 15. November 2005 verantwortlich zu sein.). Zur PDV im allgemeinen und deren AktivistInnen haben unsere Genoss*innen der Antifaschistischen Recherche Graz vor kurzem einige aufschlussreiche Artikel verfasst.

gsichter

Markierte Gesichter von links nach rechts: Robert Koralewski, Mihaly Kocsis, Andreas, Gabor Söregi

Auch die erste öffentlich angekündigte Party der „Identitären“, welche nebenbei bemerkt ungestört vonstatten gehen konnte, stand im Zeichen der rechtsextremen Querfront. Ins „Gasthaus zur Alm“ wurde eingeladen.
Andre Herold, der Lokalinhaber, veranstaltete 2009 in seinem Gasthaus noch Blood&Honour Solikonzerte für den Neonazi und Totschläger Jürgen Kasamas. Kasamas hatte 2009 den Kopf des Passanten Albrecht M. regelrecht „zu Brei getreten“, sodass keine Reanimation mehr möglich war. Ein Ermittler der Mordgruppe sprach im Zeugenstand von “Übertöten”: “Das Opfer war schon tot, trotzdem ist noch massive Gewalt ausgeübt worden.” Andre Herold hat auch selbst gute Kontakt in die Blood&Honour Szene. Zum Beispiel zum ehemaligen Bandmitglied der Wiener Neonazi-Band „Service Crew Vienna“, Petar Helmer.

Lokalinhaber

andrejuergen

Andre Herold (li.) mit Neonazi und Totschläger Jürgen Kasamas (re.)

Es zeigt sich, dass den „Identitären“ in kleinen Schritten das zu umgehen gelingt, was ihnen nach staatlicher Repression zur Zeit am meisten weh tut: die mediale Skandalisierung ihrer neofaschistischen Ideologie und ihrer rechtsextremen Konsolidierungsbemühungen.
Ihre Zusammenarbeit mit Rechtsterroristen und Unterstützern von neonazistischen Totschlägern ist der österreichischen Medienlandschaft keinen Kommentar wert.
Das die Strategie der „Identitären“ vor allem im postnazistischen Österreich so erfolgreich ist, ist kein Zufall. Die Frage nach dem „Warum?“ würde allerdings den Rahmen dieses Eintrags sprengen. Bei Interesse lassen wir euch aber gerne eine Literaturliste per Mail zukommen.

Beteiligte „Identitäre“ an Audimax Störung

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Am 14.4. haben Teile der „Identitären Bewegung“ eine Theatervorstellung im Audimax gestört. Auffällig an der medialen Rezeption der Störaktion war, dass bürgerliche Medien keinen Anlass sahen zu skandalisieren, dass Mitglieder, die sich am 17.1. beim Angriff auf Antifaschist*innen beteiligt haben (Hintergrund), ebenfalls von der Partie waren, bzw. noch immer Schlüsselpositionen bei den „Identitären“ besetzen. Das beste Beispiel: Philipp Huemer war am 14.4. im Audimax mit Megaphon skandierend auf der Bühne zu sehen und trat auch nach seiner Beteiligung am Angriff in Graz immer wieder als Redner der „Identitären“ auf. Zum Beispiel bei einer Kundgebung der rechtsextremen Wiedeńska Inicjatywa Narodowa im Jänner.

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Huemer als Redner bei der W.I.N.

Huemer sollte für die „Identitären“ ebenfalls auf der „Merkel muss weg“-Demo am 7.5. in Berlin als Redner auftreten. Auf der FB-Veranstaltung ist er nicht mehr gelistet aber allein sein Auftreten im Audimax zeigt, dass die Inszenierung der „Identitären“, eine „gewaltlose“ Gruppierung zu sein, wieder einmal demaskiert wurde.

Bildschirmfoto vom 2016-04-18 21:47:27

Huemer als Redner in Berlin

Auch Dominic Hacker, Richard Schermann und Maximilian Mrak, welche ebenfalls am Angriff in Graz beteiligt waren, mischten bei der Aktion im Audimax mit.

Die Teilnahme folgender „Identitäre“ kann auf Grund des Foto-Materials und persönlicher Wahrnehmungen eindeutig belegt werden:

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1. Daniel Rotter
2. Thomas Sellner
3. Richard Schermann
4. Christoph Mihle
5. Markus Prentle
6. Alina Wychera
7. Lukas Zechner
8. Daniel Schordje

 

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9. Maximilian Mrak
10. Phillip Huemer

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11. Thomas Krobath

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12. Uwe Aulibauer

 

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13. Dominic Hacker

 

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14. Martin Sellner

 

Im Profil:

  1. Daniel Rotter

Bildschirmfoto vom 2016-04-17 18:47:53

 

 

 

 

2. Thomas Sellner

Thomas Sellner

 

 

 

 

3. Richard Schermann

richard schermann

 

 

 

 

4. Christoph Mihle

Bildschirmfoto vom 2016-03-18 02:31:52

 

 

 

 

5. Markus Prentle

Bildschirmfoto vom 2016-04-18 03:10:04

 

 

 

6. Alina Wychera

Alina Wychera

 

 

 

 

7. Lukas Zechner

Bildschirmfoto vom 2016-04-17 19:54:19

 

 

 

 

8. Daniel Schordje

Bildschirmfoto vom 2016-04-17 18:59:42

 

 

 

 

9. Maximilian Mrak

Bildschirmfoto vom 2016-04-17 18:57:31

 

 

 

 

10. Philipp Huemer

Philipp Huemer

 

 

 

 

11. Thomas Krobath

Bildschirmfoto vom 2016-04-17 17:42:32

 

 

 

 

12. Uwe Aulibauer

Bildschirmfoto vom 2016-04-17 18:46:02

 

 

 

 

13. Dominic Hacker

Bildschirmfoto vom 2016-04-17 23:01:07

 

 

 

 

14. Martin Sellner

Bildschirmfoto vom 2016-04-17 17:46:54

 

 

 

 

Augenzeug*innen haben außerdem folgende „Identitäre“ im Umfeld der Aktion im Audimax ausgemacht:

15. Julian Utz

Bildschirmfoto vom 2016-04-17 17:28:54

 

 

 

 

16. Alexander Markovics

Bildschirmfoto vom 2016-04-17 17:45:34

 

 

 

 

17. Eduard Leser

Bildschirmfoto vom 2016-04-17 18:27:12

 

 

 

 

18. Stephan Gerold

Bildschirmfoto vom 2016-04-17 17:44:14

 

 

 

 

Die oben angesprochene „gewaltlosigkeit“ auf die sich die „Identitären“ im medialen Nachspiel ihrer Aktion vom 14.4. im Audimax berufen, lässt sich durch zahlreiche Beispiele widerlegen. Neben dem erwähnten Angriff auf Antifaschist*innen im Jänner diesen Jahres, hier noch 3 Postings vom Obmann der „Identitären“ in Wien, Martin Sellner (politscher Hintergrund desselben):

identitäre schlagstock sellner-knarre

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sellner und Konsorten beim Kampfsport

 

 

 

Blood&Honour Vorarlberg

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Gregor Schallert im Leiberl der dt. Blood&Honour Band White Resistance

Gregor Schallert im Leiberl der dt. Blood&Honour-Band White Resistance

In der Nacht des vergangenen Sonntags (22.05.) erschoss der Neonazi Gregor Schallert im vorarlbergischen Nenzing 2 Menschen beim Fest eines Motorradclubs, mit einem serbischen Kalashnikov-Nachbau. Ein zweites, identisches Modell befand sich noch im Kofferraum seines Wagens. Von vielen Medien wird diese Tat zu einem Beziehungsstreit verklärt. Zwar wird in den meisten Berichten auf die rechtsextreme „Vergangenheit“ Schallerts hingewiesen, allerdings tut sich die österreichische Medienlandschaft und Öffentlichkeit dann doch zu schwer den Kontext der Tat als politischen zu benennen. Denn, wenn ein Neonazi sich, trotz bestehendem Waffenverbot, 2 Sturmgewehre besorgen kann und damit 2 Menschen erschießt, dann sollte das einige Fragen aufwerfen. Eine öffentliche Debatte über rechtsextreme Organisierung und Gewalt sollte die Folge sein.
Gute Beiträge sind auf Blick nach rechts und Stoppt die Rechten erschienen.
Wir wollen hier versuchen die Entstehungsgeschichte bis zum vorläufigen Zerfall der B&H-Division Vorarlberg nachzuzeichnen, sowie eine Einschätzung über die aktuelle Reorganisierung der Gruppe abzugeben, welche sich derzeit auch im Umfeld der neofaschistischen „Identitären“ herumtreibt. Klar ist, dass Gregor Schallerts Amoklauf in Nenzing nicht aus dem Nichts kam.

Gründung von B&H Vorarlberg

1996 gab es in Vorarlberg erste Organisationsversuche rechter Skinheads. Die „Skinheads Vorarlberg – Verein zur Erhaltung der kulturellen Merkmale der Skinheadbewegung“ wurden allerdings nach knapp einem halben Jahr wegen „Verbreitung von nationalsozialistischem Gedankengut“ wieder aufgelöst.

Ab 1997 gab es die Idee einer eigenen Blood & Honour Division Vorarlberg. Die Umsetzung dauerte „wegen eines längeren Knastaufenthalts“ (vgl. BH Fanzine Nr. 1) allerdings noch bis Ende 1998.

In Österreich existierten Ende 1999 Sektionen von Blood & Honour in Vorarlberg, Tirol, und Wien. Zudem zählte sich Blood & Honour Südtirol zur Blood & Honour – Division Österreich.
Die Tiroler Divison löste sich auf nachdem ein führender Aktivist nach Italien ausgeliefert wurde. Und die Division Südtirol wurde von den Behörden zerschlagen.

Zwischen den beiden übrigen Divisionen krieselte es recht bald. 2002 kam es in Wien und Vorarlberg zu Hausdurchsuchungen, bei denen das noch unveröffentlichte Blood & Honour Fanzine Nr. 3 beschlagnahmt wurde (Auflage 1500 Stück). In Folge dessen beschuldigten die Vorarlberger ihre Wiener Kameraden, Namen von Vorarlbergern an die Polizei weitergegeben zu haben.
Am 26.7.2003 krachte es dann bei einem Faschokonzert in Oberösterreich und die beiden Gruppen prügelten sich gegenseitig ins Krankenhaus.

Aktivitäten

Öffentlich war Blood & Honour Vorarlberg vor allem durch eine große Anzahl von Konzerten wahrnehmbar. Später auch durch Angriffe auf Antifa-Demos und gescheiterte Demonstrationsanmeldungen.

Konzerte fanden regelmäßig statt. Zwei sind jedoch hervorzuheben:

Am 12.10.02 fand das größte von Blood & Honour Vorarlberg organisierte Konzert in Hohenems statt. Über 1000 Nazis kamen aus halb Europa. Die VeranstalterInnen richteten extra einen Shuttle-Dienst von naheliegenden Parkplätzen zum Konzertort ein. (Anhang)

Am 9.10.04 fand in Krumbach ein Faschokonzert mit 450 Leuten statt. Hier kam es zu einem folgenschweren Unfall, bei dem eine Konzertbesucherin, aus München, beim pinkeln in einen Bach stürzte und starb. Ihre Leiche wurde 3 Tage später gefunden.

Als Reaktion darauf, wollten die Faschos am 23.10.04 einen Trauermarsch durch Bregenz veranstalten, was aber von den Behörden untersagt wurde. Die Einhaltung des Verbotes wurde von über 160 Bullen an den Grenzübergängen und den Bregenzer Zufahrtsstraßen kontrolliert.

Auch der zweite Versuch eine Woche später wurde von den Behörden unterbunden. Das selbe gilt für einen Aufmarschversuch eine weitere Woche später, in Feldkich unter dem Motto „Türkei und die EU“.

In der darauf folgenden Woche (13.11.04), gab es in Dornbirn eine jährlich stattfindende Antifa-Demo. Am Marktplatz versammelten sich ca 70 Faschos und versuchten die Demo anzugreifen. Dies konnte von der Polizei unterbunden werden. Es wurden 50 Faschos festgenommen.

Faschos beim geplanten Angriff

Faschos beim geplanten Angriff

Faschos rennen weg

Faschos rennen weg

Auch im nächsten Jahr wurde die Demo Ziel von Naziattacken, wobei 25 Faschos festgenommen wurden.

Generell gab es zu der Zeit nahezu wöchentlich Naziübergriffe auf alternative Jugendliche und Antifas in Vorarlberg.


Nazibands aus Vorarlberg

Anfang, bzw. Mitte der 00er gab es in Vorarlberg drei international bekannte Faschobands:

Tollschock: kamen aus dem Blood & Honour Umfeld, spielten dutzende Konzerte im In- und Ausland, probten Jahrelang in einem Proberaum eines städtischen Jugendzentrums in Lustenau. Veröffentlichungen: „der erste Schock“, „outlaw melodies“, „shut down the system“ und eine split mit den „tattooed motherfuckers“, sie lösten sich 2005 auf
Mitglieder: Stefan Baldauf, Daniel Hofer, Roland Kuppelwieser, Michael Schaunig

Anhang6 - Tollschock

Stoneheads: Haben eine Split Cd mit der US Band „Final War“ („Austrian – American friendship“). Sie werden dem Combat 18 Umfeld zugerechnet. Im Januar 2005 gab es einen Prozess gegen die Band wegen Volksverhetzung und Wiederbetätigung, bei dem die Angeklagten mit geringen Geldstrafen davon kamen.
Mitglieder: Uwe Veljaca, Thomas Heidegger, Robert Lins
Anhang7 - Stoneheads Final War

Genocide: ist als Nachfolgeband der Stoneheads zu verstehen. Sie veröffentlichten zwei Alben „The Age of Kataklysm“, sowie ein Split mit den Stoneheads Anhang8 - Stoneheads Genocide

Internationale Rolle von Blood & Honour Vorarlberg

Nachdem Blood & Honour Deutschland, im Jahre 2000 verboten wurde, nutzten die Faschos ihre Kontakte nach Vorarlberg immer häufiger und verschoben in Deutschland untersagte Konzerte, ins Dreiländereck.

Wichtigste Ansprechsperson der deutschen Kameraden war Uwe Veljaca (B&H Vorarlberg) der, 2002, gemeinsam mit Hartwin Kalmus (Ex-B&H Baden) zum Gründungstreffen der Division28, der direkten Nachfolgeorganisation von B&H, auf eine Berghütte im Vorarlberg einlud.
Kalmus und Veljaca werden als Führungspersonen der Division28 gehandelt.

Relativ schnell kam es auch wieder zu den alten Streitigkeiten zwischen denen, die sich als „Real Blood & Honour“ (Musiknetzwerk/Business) verstanden und denen die mit Blood & Honour im Untergrund operieren wollten und für das Konzept „Combat18“ plädierten, wie ihr in diesem AIB-Beitrag nachlesen könnt.

Im Zuge dieser Auseinandersetzung um die Vormachtstellung in der Division28, kam es zu mehreren massiven Auseinandersetzungen.

Am 5.11.2005 überfielen ca. zwei dutzend Leute der Division28 ein Faschokonzert in Mitlechtern(Hessen), verprügelten den Veranstalter und raubten die Eintrittskassa. Die Vorarlberger die „extra 400km weit gefahren sind, um Kameraden zu verprügeln“ waren überall für ihre Gewalttätigkeit bekannt. Auch das könnt ihr in einem Beitrag des AIB nachlesen.

2008 löste sich die Division28 endgültig auf.

Währenddessen gründeten B&H Vorarlberg im August 2007, den Tarnverein „Motorradfreunde Bodensee“ (MFB).
Diese betrieben über zwei Jahre unbehelligt, ein Vereinslokal, in dem einschlägige Veranstaltungen mit BesucherInnen aus dem In- und Ausland stattfanden. (Anhang)

Öffentliche Wahrnehmung erlangten die MFB erst, als im Februar 2009, bei einer Auseinandersetzung im Clubheim des Motorradclubs „Outsider“, der 20 Jährige Neonazi Michael Achberger erstochen wurde.

Zur Beerdigung versammelten sich ca. 100 Neonazis aus dem 3-Ländereck. Danach veranstalteten sie einen Trauermarsch vom MFB-Vereinslokal zum Clubheim der „Outsider“.

Im darauf folgenden Jahr kam es immer wieder zu teils heftigen Auseinandersetzungen zwischen „Outsider“ und den „Motorradfreunden“ (bzw. B&H). Zum Beispiel verwüsteten Nazis das Clubheim der „Outsider“, oder 30 Personen der beiden Gruppen gingen auf einem Parkplatz mit Eisenstangen, Hockeyschlägern, etc. aufeinander los.

Im Juni 2009 wurden die „Motorradfreunde Bodensee“ behördlich Verboten.

Seither ist es in Vorarlberg merklich ruhiger geworden. Zumindest im öffentlichen Raum ist B&H kaum mehr wahrzunehmen.

Reorganisierung

Das die Gruppe weiterhin besteht, hat sich spätestens seit den Auftritten bei Pegida in Bregenz bzw. den Demos der „Identitären“ am 15.11.2015 in Spielfeld bestätigt. Beim, von den „Identitären“ initiierten, Protest im November vergangenen Jahres in Spielfeld, traten Mitglieder der B&H-Division Vorarlberg geschlossen und im einheitlichen Kleidungsstil auf. Am 28.11.15 traten sogar Kader der „Identitären“ mit Teilen der B&H-Crew gemeinsam am Transpi auf. Verbindungen zwischen den beiden Gruppen sind also offensichtlich.

Weitere eindeutige Hinweise auf die Reorganisierung der vorarlbergischen Neonazi-Szene bieten die Berichte über ein Konzert der ungarischen Neonaziband Indulat. Wie in der Vergangenheit, hätte das Konzert ursprünglich in Deutschland (Thüringen) stattfinden sollen, wurde behördlich untersagt und daraufhin nach Vorarlberg verlegt. Die Kameraden aus Ungarn und der Schweiz trafen sich im Vorfeld des Konzerts an einem Schießstand in Feldkirch. Für die Exekutive scheinbar kein Grund zur Beunruhigung.

Neonazis am Schießstand

Neonazis am Schießstand

Indulat Konzert - Im Hintergrund, das Transpi der vorarlberger B&H-Crew

Indulat Konzert – Im Hintergrund: das Transpi der Vorarlberger B&H-Crew, hinter dem sie einige Wochen zuvor mit „Identitären“ posierten

 Gruppenfotos

v.l.n.r. Marc Jenni, Dominik Widerin, Uwe Veljaca, Sebastian Fuchs, ?, ?, Alex Ruppitsch, ?, Mirko Bijelic, Wolfgang Levstock

v.l.n.r. Marc Jenni, Dominik Widerin, Uwe Veljaca, Sebastian Fuchs, ?, ?, Alex Ruppitsch, ?, Mirko Bijelic, Wolfgang Levstock

vorne v.l.n.r. Dominik Netzer, Dominik Widerin, ?, Wolfgang Schlemmer

vorne v.l.n.r. Dominik Netzer, Dominik Widerin, ?, ?

Identitären-Kader: Uwe Aulibauer, Tobias Weissensteiner, Christian Prumetz und Thomas Krobath (rote Markierungen v.l.n.r.) am Transpi mit Teilen der B&H-Crew Vorarlberg: Alex Ruppitsch und Wolfgang Levstock (lila Markierung v.l.n.r.)

„Identitären“-Kader: Uwe Aulibauer, Tobias Weissensteiner, Christian Prumetz und Thomas Krobath (rote Markierungen v.l.n.r.) am Transpi mit Teilen der B&H-Crew Vorarlberg: Alex Ruppitsch und Wolfgang Levstock (lila Markierung v.l.n.r.)

Profilbilder

Marc Jenni

Marc Jenni

Dominik Widerin

Dominik Widerin

Uwe Veljaca ohne Bart

Uwe Veljaca ohne Bart

Sebastian Fuchs

Sebastian Fuchs

Alex Ruppitsch

Alex Ruppitsch

Mirko Bijelic

Mirko Bijelic

Wolfgang Levstock

Wolfgang Levstock

Dominik Netzer

Dominik Netzer

Die Umstrukturierung der „Identitären Bewegung Österreich“ als Nebelgranate

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Am 11. Juni will die „Identitäre Bewegung“ in Wien versuchen zu demonstrieren und schon seit Wochen werben die Aktivist*innen auf allen möglichen Kanälen für dieses Ereignis. Nur eine Person trat hierbei noch nicht in Erscheinung: Alexander Markovics.

Der unfreiwillig komische Redner, der bei diversen Auftritten immer mehr wirkte wie ein Roboter, den die „Identitären“ mit drei Sätzen programmiert hatten, als ein wirklicher Mensch.

Nachdem Markovics neben Martin Sellner von Beginn an eines der in den Medien präsentesten Gesichter der „Identitären Bewegung Österreich“ war und dieser noch bis vor wenigen Monaten vorstand, ist es im letzten Jahr sehr still um ihn geworden. Markovics partizipierte kaum mehr an größeren Aktionen und es schien, als hätte sich sein Aktionismus ab 2015 letztlich darauf beschränkt, Content für die Webseiten „identitäre-generation.info“ und „iboesterreich.at“ zu erstellen.

Im Frühjahr 2016 erfolgt dann die interne Umstrukturierung der „Identitären Bewegung Österreich“. Martin Sellner, ehemals Sprecher der „Identitären Bewegung Wien“, wurde zum Sprecher der „Identitären Bewegung Österreich“. Zusammen mit Patrick Lenart, der zuvor den Gruppen in der Steiermark vorstand und der zusammen mit Sellner zudem den Versandhandel „Phalanx Europa“ betreibt. Die Nachfolge von Martin Sellner in Wien übernahm Philipp Huemer, dessen erster medienwirksamer Auftritt in neuer Position erst kürzlich im Mobi-Video der „Identitären“ zum 11.Juni-Demo erfolgte und der zuvor in einigen öffentlichen Berichten über die „Identitäre Bewegung“ von Sellner als Kader eingeführt worden war. Darüberhinaus war Huemer als einer von 7 Kadern der „Identitären“ an einem Angriff auf Antifaschist*innen im Februar in Graz beteiligt.

Alexander Markovics wurde im Zuge dieser Restrukturierung zum Sprecher der „AG Theorie“ berufen, die er, Angaben auf der Webseite folgend, bereits seit 2015 leitet. Was der Sinn und Zweck dieser „AG“ ist und ob die „AG“ neben Markovics überhaupt weitere Aktivist*innen umfasst, ist äußerst fraglich. Der Schluss lag nahe: Markovics wurde degradiert.

Diese Hypothese erscheint auf den ersten Blick äußerst sinnvoll. Markovics brillierte nie durch seinen Umgang mit den Medien und tat sich ebenfalls nie durch sonderlichen Aktionismus hervor. Was dieser Schluss aber übersieht, ist ein anderes Betätigungsfeld von Alexander Markovics für die „Identitären Bewegung“, dass bislang nicht im Fokus öffentlicher Kritik stand: Seine Auslandskontakte und die Verbindung zur FPÖ über seine Mitgliedschaft bei der deutschnationalen Burschenschaft Olympia.

Durch seine Beschäftigung mit dem russischen Faschisten und reaktionärem Theoretiker Alexander Dugin zog Markovics das Interesse allerlei eurasischer und in Europa tätiger pro-russischer Organisationen auf sich. Bereits im September 2015 fungierte Markovics erstmalig für den russischen Propaganda Kanal „RT Deutsch“ als „Experte“ in einer Sendung zum Thema „Flüchtlingskrise oder Völkerwanderung? Kritische Stimmen häufen sich“. Zur Bundespräsidentenwahl 2016 in Österreich folgte ein weiteres Interview.

Obwohl Markovics schon im April 2015 ein ausführliches Interview mit Dugin für „identitäre-generation.info“ geführt hatte und das Gros seiner Beiträge sich zu diesem Zeitpunkt den Theorien Dugins widmete, blieb die sich anbahnende Kontaktaufnahme von Kadern der „Identitären Bewegung“ zu eurasisches Aktivist*innen weitestgehend unbeachtet. Wahrscheinlich auch deswegen, weil Markovics durch seinen Redebeitrag im ORF-Bürgerforum im November 2015 andersartig mediale Öffentlichkeit auf seine Person bündelte, die exzellent davon ablenkte, dass sein eigentliches Interesse woanders liegt.

Im Jänner 2016, wenige Tage nachdem Markovics sich als Besucher des „Wiener Akademiker Balls“ 2016 in Begleitung des Auslandsbeauftragten der Jobbik-Jugend hatte ablichten lassen, betätigte er sich als Experte in einem Interview mit Patrick Poppel für das in Wien ansässige „Suworow Institute“.

Markovics als Experte bei RT

Markovics als Experte bei RT

markovicsjobbik

Alexander Markovics (Mitte) am Akademikerball 2016 mit dem Auslandsbeauftragten der Jobbik-Jugend Szabolcs Szalay (rechts)

Markovics‘ Kontakt zu dieser Organisation sollte sich jedoch nicht allein in diesem Interview erschöpfen. Am 12. Februar 2016 hielt er für das „Suworow Institut“ in Wien eine Vorlesung über die „Identitäre Bewegung“. Die Veranstaltung bekam prominenten Besuch: Jurij Kofner, maßgeblicher Kopf hinter dem „Center For Continental Cooperation“, einem interkontinental bis in höchste politische Kreise extrem gut verknüpfen und finanziell gut aufgestellten Thinktank mit Sitz in Moskau und München, über dessen suspekte Netzwerke derStandard jüngst ausführlich berichtete.

Dass Kofner auf der Veranstaltung in Wien auftauchte ist keinesfalls dem Zufall geschuldet. Schon im Oktober 2015 hatte dieser Martin Sellner auf der Compact Konferenz in Berlin kennengelernt und interviewt. Wenige Monate später kam es zum nächsten persönlichen Kontakt von Kofner zu einem Kader der „Identitären Bewegung“, nämlich im Dezember 2015 mit Maximilian Dvorak-Stocker, der an der „Greater Europe Conferenz“ in Moskau teilnahm und seit diesen Tagen als festes Mitglied zu Kofners obig genanntem Thinktank gehört. Neben seinen Identitären Freunden ist es aber gewiss auch Poppel, ebenfalls Mitglied des Thinktanks, der Kofner nach Wien gelockt hat.

Martin Sellner und Yurji Kofner bei der Compact Konferenz 2015

Bildschirmfoto vom 2016-06-16 00:10:41

Anders als Patrick Poppel und Jurij Kofner, die beide äußerst gern und öffentlich über ihre Zusammenarbeit mit Aktivisten der „Identitären Bewegung“ berichten, findet sich in den Publikationsorganen der „Identitären“ nämlich nichts dazu.

Dass Alexander Markovics degradiert wurde, ist im Angesicht der obig dargestellten Tätigkeiten also äußert fragwürdig. Vielmehr scheint er wegen gerade dieser Aktivitäten aus der ersten Reihe abgezogen, damit seine Kontakte zu diesen Kreisen nicht allzu schnell in den Fokus medialer Öffentlichkeit gelangen. Hierfür spricht auch, dass neben Alexander Markovics Maximilian Dvorak-Stocker der zweite Aktivist ist, der gleichartige Kontakte pflegt.

Obwohl Dvorak-Stocker und familiärer Anhang in Form von Vater Stocker, Inhaber des Leopold Stocker Verlags und des rechtsextremen Ares Verlags, und Freundin Bernadette Conrads immer in vorderster Reihe der „Identitären Bewegung“ standen und allein wegen des ihnen gehörenden Verlages enorme Bedeutung für die „Identitäre Bewegung“ besitzen, bekleidete der junge Dvorak-Stocker nie ein Amt in der Organisation.

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Max Dvorak-Stocker als Redner bei der „Greater Europe“ Konferenz 2015 in Moskau

Max Dvorak-Stocker als Experte beim Center for Continental Cooperation (CCC)

Max Dvorak-Stocker als Experte beim Center for Continental Cooperation (CCC)

 

Es kann bezüglich der Umstrukturierung der „Identitären Bewegung“ eher der Umkehrschluss zur Beginn vorgestellten Hypothese der Degradierung gezogen werden: Die „Identitäre Bewegung“ hat über die Veränderung ihrer internen Strukturen Kader aus den vordersten Reihen des Aktivismus abgezogen, damit diese sich abseits medialer Aufmerksamkeit ihrer Kooperation mit eurasischen und anderen faschistischen Organisationen widmen können. Allen voran Alexander Markovics, der eben nicht herabgestuft wurde, sondern durch seine Funktion als Sprecher einer „AG Theorie“ sogar aufgewertet wurde in seiner Funktion als „Experte“ und Kontaktperson. Hierfür spricht auch, dass am 07.06.2016 unmittelbar vor der Demonstration in Wien ein ausführliches Interview von Markovics und Martin „Lichtmesz“ Semlitsch erschien.

Es liegt nahe, dass die „Identitäre Bewegung“ in Österreich aktuell versucht „Experten“, allen voran Markovics aufzubauen, die sich sowohl in ihrer Repräsentation als auch in der von ihnen in der Organisation eingenommen Funktion von den Aktivist*innen auf der Straße abgrenzen und auch einen weiteren Versuch darstellen, die eigene neofaschistische Ideologie hinter einer bürgerlichen Fassade zu tarnen.

Dass die „Identitären“ diese Umstrukturierungen nicht zuletzt auch aus Gründen des Selbstschutzes vorgenommen haben, scheint offensichtlich. Zu sehr offenbart der Kontakt und die Kooperation mit und zu russischen Faschist*innen und reaktionären Querfrontler*innen, wes Geistes Kind sie sind: International hervorragend vernetzte und tätige Faschist*innen.

Outing-Broschüre veröffentlicht!

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Die erste Ausgabe des Broschüren-Projekts der Recherche Wien ist vor kurzem veröffentlicht worden! Nachdem wir uns bereits seit knapp 2 Jahren intensiv mit der rechtsextremen Szene in Österreich beschäftigen und unsere Erkenntnisse seit Dezember 2014 über einen Blog (recherchewien.nordost.mobi) mit euch teilen, haben wir uns nun dazu entschlossen die relevantesten außerparlamentarischen Gruppen der extremen Rechten in Österreich, sowie ihre ProtagonistInnen, in Print- und Onlinebroschüren zu porträtieren.
Ziel der Broschüre ist es, einerseits die Ideologie anti-emanzipatorischer Gruppen offenzulegen und gleichzeitig, durch Outings und Veröffentlichung von Infrastrukturen, konkrete Ansatzpunkte zu ihrer aktiven Bekämpfung zu bieten.
In unserer ersten Ausgabe widmen wir uns der derzeit aktivsten rechtsextremen Gruppe: den „Identitären“.
Einleitend könnt ihr auf den nächsten Seiten einen analytischen Beitrag der autonomen antifa [w] lesen, welcher in selber Form in der diesjährigen Frühjahrsausgabe des Antifaschistischen Infoblatts erschienen ist.
Für die Ungeduldigen unter euch, die den lesenswerten Beitrag erst einmal überspringen wollen, geht es auf Seite 14 mit den Bildern und Namen der wichtigsten AkteurInnen der „Identitären“ in Österreich los.
Wir haben versucht die Kader der „Identitären“ aus allen Bundesländern, die uns mit Klarnamen bekannt sind abzubilden. Personen die sich in deren Umfeld bewegen, haben wir aus Platzgründen ausgespart, auf unserem Blog findet ihr viele weitere Gesichter und Namen.
Bedanken möchten wir uns noch bei der Recherche Graz, die uns geholfen hat im österreichischen Hinterland den Überblick zu behalten.
Dies ist wie gesagt die erste Auflage der ersten Ausgabe unseres Projekts. Wir planen weitere Ausgaben mit anderen Gruppen- und Themenschwerpunkten, allerdings ist unklar in welchem zeitlichen Rahmen sich deren Veröffentlichung bewegen wird.

Viel Spaß beim Blättern!

(hier gibts den Download [leider in schlechter Qualität, wenn ihr bessere braucht -> Mail])

*Begriffe wie „ProtagonistInnen“ und „AkteurInnen“ sind in diesem Beitrag nur mit Binnen-I gegendert um das reaktionäre Weltbild von Gruppen wie den „Identitären“ aufzuzeigen, welches lediglich ein binäres Geschlechtermodell zulässt und Menschen in „Mann“ und „Frau“ einteilt.


Uni Campus als Neonazi-Treffpunkt

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Wie in den vergangenen Jahren, hat die Stiegl Ambulanz auch heuer am Campus der Universität Wien ein Public-Viewing zu einem Fußball-Großereignis veranstaltet. Die Stiegl Ambulanz war dabei immer wieder Treffpunkt für Neonazis, die sich, vor allem bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft, am Campus einfanden. Abgesehen von seiner zentralen Lage, dürften sich die rechtsextremen vor allem wegen des Lokals am Campus wohl fühlen. Denn der Betreiber der Stiegl Ambulanz, Heinz Pollischansky, ist ebenfalls Gründer und Inhaber der Centimeter-Kette, deren Lokale immer wieder beliebte Treffpunkte für die neofaschistischen „Identitären“ sind. Vor einigen Jahren ist das Campuslokal bereits aufgefallen, als deren Geschäftsführerin ankündigte keine „Zigeuner“ bedienen zu wollen. (DerStandard berichtete)
Zur heurigen Fußball-EM fand eine besondere Persönlichkeit ihren Weg in die Ambulanz. Gottfried Küssel, der 2011 als Hauptverantwortlicher für die neonazistische Homepage und dem dazugehörigen Forum „Alpen-Donau“ zu 7 1/2 Jahren unbedingter Haftstrafe wegen Wiederbetätigung verurteilt wurde, traf sich am 12.6. am Campus mit seinem Gefolge zum gemütlichen Public-Viewing.
Eigentlich sollte er planmäßig Anfang 2018 aus dem Knast kommen. Nachdem er berichten zufolge bereits vor einigen Wochen in einem Kaffeehaus in Wien gesehen worden sei, gibt es nun keinen Zweifel mehr daran, dass Küssel bereits 1,5 Jahre vor dem eigentlichen Ende seiner Haftstrafe zumindest das Privileg von Freigängen zugesprochen bekommen hat oder sogar, nach verbüßen von 2/3 der Strafe, wieder auf freiem Fuß ist. Die Bilder zeigen Küssel mit einschlägigen Kameraden, wie dem Neonazi Paul Blang und dem Burschenschafter+“Identitären“-Aktivist Thomas Kalcher-Cibulka.

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Gottfried Küssel (2. v.l.) und Paul Blang (4. v.l.)

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Thomas Kalcher-Cibulka (1. v.r.) und Paul Blang (2. v.r.)

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Thomas Kalcher-Cibulka bei der „Identitären“-Demo im Juni 2015

*UPDATE*: Um Distanzierungsversuchen, Thomas Kalcher-Cibulka hätte nichts mit den „Identitären“ am Hut, entgegenzuwirken, hier ein Twitter-Posting von Martin Sellner an Thomas‘ Frau Antonella Kalcher-Cibulka:

martinantonella

Das Mitglieder der „Identitären“ sich wieder einmal in der Öffentlichkeit, nicht nur mit irgendwelchen Neonazis, sondern mit einer Schlüsselfigur der deutschsprachigen Neonazi-Szene der letzten 30 Jahre präsentieren, zieht ihre halbherzigen Distanzierungsversuche zur Szene wiederholt in Zweifel. Vor einigen Jahren marschierte Martin Sellner (Obmann der „Identitären“) selbst noch hinter Küssel und Paul Blang, nun sind es Mitglieder seiner neuen Gruppierung.

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Paul Blang (links) und Martin Sellner (mitte), wenige Meter hinter Gottfried Küssel beim Nowotny-Gedenken 2009

Weitere Rechtsextreme bei der Stiegl Ambulanz waren heuer vor allem Teile des Unsterblich Wien Umfelds, die allerdings ohne Küssel auskommen mussten:

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von links nach rechts: Paul Blang, Wolfgang Lechner, Felix Budin, Thomas Kalcher-Cibulka

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Alexander Christian

BernhardStiegl

Bernhard Kirsch

AndiStiegl

Andreas Ranits

„Guntramsdorfer“ aus dem Knast entlassen

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Christian Wagner (mitte) mit Uwe Bahr (li.) und Mihaly Kocsis (re.) im Stadion

Christian Wagner („Guntramsdorfer“), einer der führenden Köpfe der neonazistischen Austria-Hooligans „Unsterblich Wien“, ist in den vergangenen Tagen aus dem Knast entlassen worden.
Seit dem Überfall auf das EKH im Oktober 2013 und dem anschließenden Prozess 2014, ist es recht ruhig um die Gruppierung geworden.
Einzelne Mitglieder erregen immer mal wieder aufsehen.

Zum Beispiel als Wahlkampfhelfer für Norbert Hofer oder als Beteiligte an Identitären-Kundgebungen.

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„Unsterblich“-Mitglied Alexander Christian bei Hofer Wahlkampf FPÖ-Alsergrund

(Wenn Alexander Christian nicht grade Wahlkampf für die FPÖ macht, hängt er natürlich am liebsten mit seinen Neonazi-Freunden rum, wie ihr hier und hier sehen könnt.)

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„Unsterblich“-Mitglieder Mihaly Kocsis (li.) und Andreas Ranits (re.) bei Kundgebung der „Identitären“ im Jänner 2016

Gemeinsame öffentliche Auftritte gab es, anders als bei den Neonazi-Hooligans aus dem Rapid-Umfeld, welche unter Anleitung von André Emmanuel Rauch immer wieder für Schutzdienste bei Demos und Kundgebungen von den „Identitären“ bezahlt werden, allerdings schon länger nicht mehr.
Das mag zum einen daran liegen, dass der Großteil der „Unsterblichen“ mittlerweile Stadionverbot hat, aber mit Sicherheit spielt „Guntis“ Inhaftierung auch eine gewichtige Rolle. Denn Wagners vergangene Haftentlassungen (2006 und 2009) waren für die Neonazis im Umfeld von „Unsterblich“ immer wieder Anlass zur Reorganisierung und Intensivierung ihrer Aktivitäten.
Da dies im Stadion nicht mehr so einfach möglich ist, bleibt abzuwarten ob sie gemeinsam den Weg auf die Straße suchen werden.

Identitäre Infrastruktur

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Die “Identitären” haben 2016 in den Regionen in denen sie am stärksten vertreten sind ihre Infrastruktur massiv ausgebaut. Die neofaschistische Gruppierung hätte diesen Ausbau niemals ohne die Hilfe der “alten Rechten” geschafft und das zeigt einmal mehr die engen Verbindungen zwischen der vermeintlichen “neuen Rechten” und dem völkisch-nationalistischen Sumpf.

“Machen die jetzt auf CasaPound oder was?!”

Zugegebenermaßen war das unser erster Gedanke, als Anfang des Jahres bekannt wurde, dass in Graz das “erste identitäre Zentrum” eröffnet wurde.
Das “Hackher-Zentrum” in der Schönaugasse 102a/2 dient der steirischen Gruppe als Raum für Tagungen, Besprechungen, als Materiallager und Sitz für einen neu angemeldeten Verein.
Im September folgte dann das “Khevenhüller-Zentrum” in Linz. Hier wird bekanntgegeben, dass über einen “günstigen Vermieter” der perfekte Ort für “gesellige Veranstaltungen”, Lesekreise und Vorträge gefunden wurde.

Wir haben schnell gemerkt, dass der CasaPound-Vergleich ziemlich hinkt. Denn statt neofaschistischer Selbstverwaltung sind die, von den “Identitären” als Zentren der “Gegenkultur” postulierten Räumlichkeiten, nicht mehr als der peinliche Versuch den alten Buden einen neuen Anstrich zu verpassen.
Je genauer die Häuser der “autonomen PatriotInnen” unter die Lupe genommen werden, desto klarer wird, dass davon nur ein günstiger Mietvertrag beim Burschenschafter von nebenan übrig bleibt.

Unsere Genoss*innen aus Graz und eine Recherche-Plattform aus Oberösterreich haben sich die Räume der “Identitären” in den Bundesländern bereits genauer angeschaut und festgestellt, dass sowohl in Graz, als auch in Linz völkische Burschenschaften unmittelbar in deren Vermietung involviert sind. In Graz ist es der rechtsextreme Burschenschafter Heinrich Sickl als Einzelperson, der das Objekt in der Schönaugasse 102a/2 vermietet[1] und in Linz kommen die “Identitären” bei ihren Kameraden der Arminia Czernowitz, ebenfalls eine rechtsextreme Burschenschaft, unter.[2] Wie es in Österreich üblich ist, ist auch der parlamentarische Rechtsextremismus in Form der FPÖ involviert. So ist zum Beispiel der Grazer Vermieter Sickl führendes Mitglied im Freiheitlichen Akademikerverband (FAV), der immer wieder gerne „Identitäre“ als Referenten einlädt. In Linz wiederum besteht gut ein Viertel der lokalen FPÖ-Fraktion aus Arminen.[3]

Das in Wien kein offizielles Zentrum existiert, könnte daran liegen, dass die Albertgasse 51 schon seit der Gründung der “Identitären” ein Fixpunkt ihrer Infrastruktur ist und deshalb keiner zusätzlichen Aufmerksamkeit bedarf.
Die Liegenschaft ist seit 2013 organisatorischer Ausgangspunkt der Gruppe.
Es werden von dort Infomaterialien und Plakatständer zu den Stammtisch-Locations gebracht und es dient als gemeinsamer Treffpunkt für gesammelte Abfahrten zu Aktionen.
Seit der nächtlichen Spontandemonstration, die dort nach dem misslungenen Aufmarsch der rechtsextremen Gruppe am 11. Juni startete, dürfte das Haus im 8. Bezirk auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sein.

Die Albertgasse 51 dient drei verschiedenen Vereinen als Sitz. Darunter zwei völkische Burschenschaften und der „Johannes Schober-Studentenhilfsverein“, bzw. ein Wohnheim in welchem mindestens 5 „Identitäre“ wohnen.[4]
Bei den beiden Burschenschaften handelt es sich einerseits um die Jägerschaft Silvania, die zum Beispiel Jörg Haider und einen Südtirol-Terroristen als Mitglieder zählte[5] und andererseits um die Universitäts-Sängerschaft Barden, welcher aktuell mindestens 4 Kader der „Identitären“ angehören.[6]
Ein Blick auf das Schoberheim ist in Bezug auf die „Identitären“ Verbandelungen nicht weniger spannend.
Im ZVR-Auszug des Wohnheims scheint Martin Rieger, ein weiterer „Identitärer“ (hier bei ihrer Demo im letzten Jahr), als Schriftführer des Vereins auf. Über das Kontaktformular der Homepage des Heims, auf der übrigens kein Wort über die dort ansäßigen Burschenschaften zu lesen ist, meldet sich ein gewisser Christoph Haberberger, ebenfalls „Identitärer“, als Heimleiter zurück.
Der Grundbuch-Auszug des Hauses verrät, dass es seit 1924 im Besitz der Bau- und Wohnungsgenossenschaft „Albertgasse“ ist. Dessen Vorstand besteht aus Dr. Ferdinand Maderthaner, seines Zeichens „Ehrenbursche“ bei den Barden und Dr. Bernd Dietl, Obmann des „Johannes Schober-Studentenhilfsvereins“.

Es zeigt sich also wieder einmal mehr als deutlich, dass die „Identitären“ kräftig auf Starthilfe ihrer Kameraden aus dem braun-blauen Sumpf angewiesen sind. Ohne die Unterstützung von rechtsextremen Burschenschaften, welche bekanntermaßen das akademische Rückgrat der FPÖ sind, hätten die „Identitären“ bei weitem nicht das Ausmaß an Infrastruktur, dass ihnen zur Zeit zur Verfügung steht.
Interessant wäre in dieser Hinsicht ein Blick auf das Konto der neofaschistischen Gruppe. Ende des vergangenen Jahres wurde bekannt, dass die „Identitären“ in Österreich eine Spende in Höhe von 10.000€ von der rechten Crowd-Founding Initiative „Ein Prozent für unser Land“ erhalten haben. Chef der Initiative ist Philip Stein[7], rechtsextremer Burschenschafter aus Marburg. Die Liste der weiteren Spender aus Kreisen von Burschenschaften und FPÖ dürfte lang sein und das instrumentelle Verhältnis zwischen ihnen und den „Identitären“ stellt sich bei aller ideologischen Differenz im Augenblick als Win-Win-Situation dar. Der „Kampf für die Volksgemeinschaft“ ist ihr kleinster gemeinsamer Nenner. Die einen treten den Kampf im Parlament an und die anderen versuchen es auf der Straße.

Am treffendsten beschreibt es Martin Sellner, Kopf der „Identitären“, selbst.
In einem Beitrag des rechtsextremen Magazins „Aula“, vom Dezember des letzten Jahres redet er von der Arbeitsteilung im „patriotischen Lager“ und kommt dabei nicht ohne rassistischen Vergleich aus:

bildschirmfoto-vom-2016-10-19-132909

Aus: AULA 12/2015

[1] https://recherchegraz.noblogs.org/post/2016/10/15/heinrich-sickl/

[2] http://www.dahamist.at/index.php/2016/09/27/arminia-czernowitz-zu-linz/

[3] https://bawekoll.wordpress.com/2013/04/10/die-fpo-czernowitz/

[4] http://recherchewien.nordost.mobi/2015/12/tuerchen-nr-8-identitaere-wohngemeinschaft/

[5] http://www.stopptdierechten.at/2016/07/26/sommerserie-volkische-studentenverbindungen-in-wien-4/

[6] http://www.doew.at/erkennen/rechtsextremismus/neues-von-ganz-rechts/archiv/september-2016/identitaere-burschen

[7] https://noeflinz.noblogs.org/rednerinnen/philip-stein/

„Von nichts gewuszt“– ne schlechte Tarnung!

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Am 18.8.2016 saßen Isabella Kordas, Dorothee Lindemuth und Kai Rolf Müller wegen Verdachts der nationalsozialistischen Wiederbetätigung vor einem Geschworenengericht am Wiener Landesgericht. Sie bekannten sich alle nicht schuldig.
Im Prozess ließen die 3 Angeklagten immer wieder durchblicken, dass sie mit Neonazismus überhaupt nichts am Hut hätten und verklärten ihre Beteiligung an Neonazi-Partys im „Fritz-Stüber-Heim“ zu geselligen Liederabenden. Die Verhandlung soll am 3. November fortgesetzt werden. Hier ist ein Bericht zum 1. Prozesstag von Stoppt die Rechten.

Mit diesem Beitrag wollen wir klarstellen, dass es sich bei Doro, Rolf und Isi nicht um eine „Stefanie Werger-Coverband“ handelt, sondern um einschlägige Rechtsextreme mit besten Verbindungen zur europäischen Neonazi- und Blood&Honour-Szene.
Um das belegen zu können, mussten wir nicht lang suchen, denn Dorothee Lindemuth und Kai Rolf Müller haben sich Anfang September, während eines Urlaubs in Norditalien, drei Tage Neonazi-Festival gegönnt.
Vom 2.9. bis 4.9. trafen die Beiden sich beim „Ritorno a Camelot“ mit befreundeten Kameraden aus Deutschland und Italien, wie zahlreiche Facebook-Screenshots zeigen.

FB-Album Anreise am 20.8. Kuchen mit "88"-Kerze "88"-Kerze auf Melonenhelm Freund von Doro und Rolf mit Hakenkreuz auf der Brust Timetable Freitag Timetable Samstag "Ritorno a Camelot" Marsch vom Campinggelände zu den Konzerten Doro posiert mit Neonazi und Rechtsrocker Allen "Griffin" Surette "Mein Favorit"

„Ritorno a Camelot“ wird seit 1991 in unregelmäßigen Abständen von den faschistischen „Veneto Fronte“ Skins veranstaltet und ist eines der wichtigsten Musikereignisse der europäischen Blood&Honour-Szene.
Am Programm standen unter Anderem: Mistreat, A.D.L. 122, Krátky Proces und Sachsonia.
Also ein, von Neonazis organisiertes Neonazi-Musikfestival mit Neonazi-Publikum. Das Doro Lindemuth und Kai Rolf Müller bei diesem Festival anwesend sind und es, nebenbei bemerkt, als „einige der schönsten Tage“ ihres Lebens bezeichnen, ist also keinesfalls dem Zufall geschuldet, sondern liegt einfach daran, dass auch sie Neonazis sind.

“Ritorno a Camelot” ist allerdings nicht die einzige Musikveranstaltung, an der Rolf und Doro zwischen den Verhandlungstagen teilgenommen haben. Sie ließen es sich natürlich nicht nehmen zum Konzert der Neonazi-Band Stahlgewitter am 15.10. in der Nähe von St. Gallen zu fahren. Unter dem Namen “Rocktoberfest” fand Mitte Oktober im Toggenburg (Region in der Schweiz) eines der größten Neonazi-Konzerte der vergangenen Jahre statt. Bis zu 5000 Neonazis haben sich zusammengefunden und unter „Sieg Heil“-Rufen Stahlgewitter und 3 weitere Acts angefeuert. Die Antifa Bern berichtete.
Mit von der Partie waren natürlich einige Kameraden aus Österreich. Darunter zum Beispiel auch Andreas Linhart, Mihaly Kocsis und eben: Doro&Rolf, wie diese Facebook-Postings nahelegen.

Frage nach Mitfahrgelegenheit für Konzert am 15.10. Posting von Rolf 2 Tage vor dem Konzert Am Tag des Konzerts postet er eine Liedzeile von Stahlgewitter Am 15.10. "Schon am Weg" Und bezieht sich auf die Berichterstattung zum Konzert + "Schön das wir uns gesehen haben"-Kommentare

Aber auch sonst lässt ein Blick auf die private Facebook-Seite der beiden keinen Zweifel an ihrer Gesinnung.

Auf Doros Seite wird davon geredet "Volksschädlinge" umlegen zu müssen Rolf ist Fan des Neonazi-Liedermachers Frank Rennicke Gedenkposting für Neonazi und "Blood&Honour"-Gründer Ian Stuart Donaldson Verbotsgesetz als "Gesetz" bezeichnet Widerliche rassistische Ergüße auf Doros FB-Seite Doro ist Fan von "National befreite Zonen"

Last but not least lässt sich, wie bei vielen Neonazis, auch eine Verbindung zu den „Identitären“ herstellen.
Vor einem Jahr durften Doro und Rolf noch bei Aktionen der Neofaschisten dabei sein, mittlerweile drückt Doro ihre Liebe für die Gruppe nur mehr auf Facebook aus.

Letzter Jahr bei einer Aktion an der Grenze

Letztes Jahr bei einer Aktion an der Grenze

doroib

Doro feiert IB

Eingangs haben wir auch noch von einer dritten Angeklagten im Wiederbetätigungsprozess gesprochen. Das wir uns in diesem Beitrag hauptsächlich auf Doro und Rolf konzentrieren, liegt zum großen Teil daran, dass Isabella Kordas im Gegensatz zu den Beiden in der jüngsten Vergangenheit kaum in Erscheinung getreten ist. Sie verbringt nahezu jeden Tag mit Lohnarbeit und MMA-Training im Gym23, in Liesing. Das ihr Lebensgefährte, Petar Helmer, seit Mitte des Jahres wegen Cannabis-Anbau in der JVA Eisenstadt einsitzt (2 Jahre unbedingt) verlangt ihr noch zusätzliche Ressourcen ab.
Der Großteil ihres FreundInnen-Kreises besteht allerdings noch immer aus Rechtsextremen und auch an ihrer Gesinnung dürfte sich nichts geändert haben. Sie ist einfach weniger aktiv als zu Zeiten des „Fritz Stüber-Heims“ oder des Objekt 21, in denen sie mehrmals als Liedermacherin auftrat und Zeit verbrachte.

v.l.n.r.: Isabella Kordas, Gregor Tschenscher und Petar Helmer

v.l.n.r.: Isabella Kordas, Gregor Tschenscher und Petar Helmer

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die 3 Angeklagten also keineswegs so harmlos sind, wie sie dem Gericht weiß machen wollen. Am 3. November wird der Prozess gegen sie fortgesetzt, vielleicht hat die Staatsanwaltschaft bis dahin ja ihre Hausaufgaben gemacht.

Antifa Dezember-Special !!!!!!

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Wie auch in den letzten Jahren, haben wir uns heuer etwas überlegt, um euch den Wintereinbruch und die Vorweihnachtszeit zu versüßen. Um etwas Abwechslung reinzubringen, wird es dieses Jahr allerdings keinen Adventkalender geben, wir haben uns aber ein anderes Dezember-Special … Weiterlesen
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