Seit 21. Mai führt der Bekleidungsversand der „Identitären“ in Österreich Merch vom Rechtsrocker Sacha Korn im Sortiment. Korn ist in der rechtsextremen Szene in Deutschland kein Unbekannter. Ob als Model für die Neonazi-Marke „Fourth Time Clothing“, als Vorband der Fascho-Combo „Kategorie C“ oder mit Beiträgen auf den „Schulhof-CDs“ der NPD – Sacha Korn war die letzten Jahre ziemlich umtriebig.¹
Umso spannender ist es, dass nun der Versand der „Identitären“ beim Vertrieb des Merchandise einspringt, war es doch vor ein paar Monaten noch, der von den beiden Neonazis Udo Siegmund und Rene Koza geführte Versand „Erik & Sons“, der diesen Part übernahm. Ob diesem Wechsel interne Streitigkeiten zwischen Korn und seinen Neonazi-Freunden vorausgingen oder ob es sich um verkaufsstrategisches Kalkül (breitere Reichweite, bei den harmloser wirkenden „Identitären“) handelt, darüber lässt sich nur mutmaßen. Es zeigt allerdings wieder einmal die Bereitschaft der „Identitären“ Personen zu unterstützen, mit ihnen zusammenzuarbeiten oder sie in ihre Reihen aufzunehmen, solange sie sich nach außen hin von Neonazis, bzw. ihrer Ideologie distanzieren. Ob sie vor kurzem noch Anhänger dieser Ideologie waren oder auf irgendeine Art und Weise noch damit in Berührung stehen spielt keine Rolle. Einzig die äußerliche Distanzierung zählt und im Fall von Sacha Korn war es ausreichend, dass dessen Merch nicht mehr bei „Erik and Sons“ vertrieben wird.
¹ http://arpu.blogsport.eu/2017/04/27/rechtsrock-konzert-in-potsdam-geplant-sacha-korn-kuendigt-sich-fuer-29april2017-an/