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Uni Campus als Neonazi-Treffpunkt

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Wie in den vergangenen Jahren, hat die Stiegl Ambulanz auch heuer am Campus der Universität Wien ein Public-Viewing zu einem Fußball-Großereignis veranstaltet. Die Stiegl Ambulanz war dabei immer wieder Treffpunkt für Neonazis, die sich, vor allem bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft, am Campus einfanden. Abgesehen von seiner zentralen Lage, dürften sich die rechtsextremen vor allem wegen des Lokals am Campus wohl fühlen. Denn der Betreiber der Stiegl Ambulanz, Heinz Pollischansky, ist ebenfalls Gründer und Inhaber der Centimeter-Kette, deren Lokale immer wieder beliebte Treffpunkte für die neofaschistischen „Identitären“ sind. Vor einigen Jahren ist das Campuslokal bereits aufgefallen, als deren Geschäftsführerin ankündigte keine „Zigeuner“ bedienen zu wollen. (DerStandard berichtete)
Zur heurigen Fußball-EM fand eine besondere Persönlichkeit ihren Weg in die Ambulanz. Gottfried Küssel, der 2011 als Hauptverantwortlicher für die neonazistische Homepage und dem dazugehörigen Forum „Alpen-Donau“ zu 7 1/2 Jahren unbedingter Haftstrafe wegen Wiederbetätigung verurteilt wurde, traf sich am 12.6. am Campus mit seinem Gefolge zum gemütlichen Public-Viewing.
Eigentlich sollte er planmäßig Anfang 2018 aus dem Knast kommen. Nachdem er berichten zufolge bereits vor einigen Wochen in einem Kaffeehaus in Wien gesehen worden sei, gibt es nun keinen Zweifel mehr daran, dass Küssel bereits 1,5 Jahre vor dem eigentlichen Ende seiner Haftstrafe zumindest das Privileg von Freigängen zugesprochen bekommen hat oder sogar, nach verbüßen von 2/3 der Strafe, wieder auf freiem Fuß ist. Die Bilder zeigen Küssel mit einschlägigen Kameraden, wie dem Neonazi Paul Blang und dem Burschenschafter+“Identitären“-Aktivist Thomas Kalcher-Cibulka.

Public Viewing2

Gottfried Küssel (2. v.l.) und Paul Blang (4. v.l.)

Public Viewing3

Thomas Kalcher-Cibulka (1. v.r.) und Paul Blang (2. v.r.)

thomas demo2015

Thomas Kalcher-Cibulka bei der „Identitären“-Demo im Juni 2015

*UPDATE*: Um Distanzierungsversuchen, Thomas Kalcher-Cibulka hätte nichts mit den „Identitären“ am Hut, entgegenzuwirken, hier ein Twitter-Posting von Martin Sellner an Thomas‘ Frau Antonella Kalcher-Cibulka:

martinantonella

Das Mitglieder der „Identitären“ sich wieder einmal in der Öffentlichkeit, nicht nur mit irgendwelchen Neonazis, sondern mit einer Schlüsselfigur der deutschsprachigen Neonazi-Szene der letzten 30 Jahre präsentieren, zieht ihre halbherzigen Distanzierungsversuche zur Szene wiederholt in Zweifel. Vor einigen Jahren marschierte Martin Sellner (Obmann der „Identitären“) selbst noch hinter Küssel und Paul Blang, nun sind es Mitglieder seiner neuen Gruppierung.

Nowotny Gedenken

Paul Blang (links) und Martin Sellner (mitte), wenige Meter hinter Gottfried Küssel beim Nowotny-Gedenken 2009

Weitere Rechtsextreme bei der Stiegl Ambulanz waren heuer vor allem Teile des Unsterblich Wien Umfelds, die allerdings ohne Küssel auskommen mussten:

Tisch

von links nach rechts: Paul Blang, Wolfgang Lechner, Felix Budin, Thomas Kalcher-Cibulka

ChristianStiegl

Alexander Christian

BernhardStiegl

Bernhard Kirsch

AndiStiegl

Andreas Ranits


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